Pausenverpflegung im Büro

"Was isst denn Du da?!“ Ob nun in herablassendem Ton vom durchtrainierten Null-gramm-Körperfett Kollegen oder belustigt geflötet von der Gesundheitswahnrebellin vom Nebentisch, unser Snackverhalten im Büroalltagsdschungel steht permanent unter genauer Beobachtung. Dabei ist das natürliche Nahrungsverhalten des gemeinen Büromenschen bei genauerer Betrachtung ziemlich komplex. Werfen wir doch einen Blick auf die gängigsten Exemplare in den Schweizer Büros.

 

Die Snacktypen

Snacktyp „keep it short and simple“:
Ein Radieschen, 2 Stück Brot und mit etwas Glück ein Schokoriegel? Diese Spezies gibt sich jedenfalls mit wenig zufrieden. Ob jetzt aus mangelnder Fürsorge zu Hause oder aus purer Einfachheit, diese Kreatur führt ständig ein Minimum an kreativer Verpflegung mit sich. Besonders bei den nachtaktiveren Geschöpfen ist diese Form der Nahrungsaufnahme weit verbreitet. Letztere erkennt man leicht an den Fertigmittagessen.

Snacktyp „Gourmet“:
Diese Art des gemeinen Büromenschen isst nichts, was nicht auf einem Lauch-, Karotten-, oder Salatbett angerichtet ist, und dessen Name sich nicht mit mindestens einem Wort französischer Abstammung rühmen kann. Jedoch gibt er seinen Artgenossen mit seiner Kreativität immer wieder einen Grund zum Staunen und erntet nicht selten die neidischen Blicke der weniger erfindungsreichen Gruppenmitglieder.

Snacktyp „hidden snacker“:
Dieses sehr scheue Exemplar sammelt seine Vorräte das ganze Jahr hindurch. Ein Blick in die Schublade seines Bürotischs offenbart geheim angelegte Vorräte, als würde bereits der Weihnachtsmann persönlich an seine Tür klopfen. Freiwillig lässt sich dieses Individuum nicht bei der Nahrungsaufnahme beobachten und kramt gerne mal heimlich und ohne das geringste Geräusch zu verursachen in seiner Snackschublade.

Snacktyp „ich hab gestern was gebacken“:
Ein geselliges Kerlchen dieser Snacktyp. Versorgt die ganze Herde regelmässig mit Futter, dann meist noch selbst gemacht. Gibt's eigentlich nichts auszusetzen, aber bitte die unten angelegten Tipps zum Thema Zucker beachten. Und die Hintergründe prüfen. Eventuell diesen Snacktypen öfters mal in den Arm nehmen…?

Vorsicht ist geboten bei der verwandten "Essensabwälzer"-Spezies! Getarnt als good-will verschleiert dieses Wesen seine wahren Absichten. Falls Sie ihm jemals Auge in Auge begegnen sollten:  freundlich lächeln und danke sagen – und die Schoggistängeli aufs Ablaufdatum, die "selbstgebackenen" Muffins auf den Härtegrad prüfen!

 

Tipps zur gesunden Verpflegung in den Pausen

Doch egal welchem Snacktyp Sie angehören, gewisse Dinge gibt es zu beachten, wenn man sich gesund im Büro ernähren will. Hier die wichtigsten Tipps:

Zucker: Achtung unsichtbare Zuckerfallen! So gut wie alles, was man im Supermarkt kaufen kann enthält Unmengen an Zucker. Die Liste ist lang: Müsliriegel, Fruchtsäfte (sehr oft mit Zucker angereichert!) Kaffee- oder Schokodrinks, Fertigmahlzeiten. Am besten immer gleich die Zutatenliste durchlesen. Und keine Angst vor Früchten, die tun Ihnen nichts! Klar enthalten auch Früchte Zucker, aber darüber hinaus auch wertvolle Vitamine und Nahrungsfasern. Es kommt eben bei allem auf die Menge an. Dasselbe gilt für Süsses. Lieber sich ab und zu bewusst etwas Kleines gönnen als konsequent darauf zu verzichten. Wenn Sie versuchen, die unsichtbaren Zuckerfallen zu vermeiden, haben Sie schon genug unnötigen Zucker eingespart.

Übrigens sollten auch Süssungsmittel gemieden werden. Sie stehen im Verdacht, dem Körper vorzugaukeln, Zucker sei im Anmarsch. Die Folge: Der Insulinspiegel steigt, jedoch kommt kein Zucker um diesen wieder auszugleichen, was Heisshunger auf Zucker verursacht. Wer nicht ohne kann sollte lieber zu Xylitol greifen. Etwas teurer, aber sogar noch gesund für die Zähne und süss! Gibt's inzwischen nicht mehr nur in Reformhäusern.

Die heissgeliebte Kantine: Vielleicht gehören Sie ja zu den Glücklichen, die mit einer guten Kantine mit hervorragenden Köchen und einer genialen Essensauswahl gesegnet sind. Doch dies ist nicht immer der Fall und ungesundes gibt’s in guten wie in schlechten Kantinen genug. Wenn Sie gerne kochen, kochen Sie lieber zu viel und nehmen Sie das Essen von zu Hause mit. Essen lässt sich prima über einige Wochen einfrieren, es gibt sogar spezielle Kochbücher für Office Food. Wenn kochen nicht Ihr Ding ist, greifen Sie lieber zu Reis, Salat, Kartoffeln und Gemüse und versuchen Sie Saucen und süsse Getränke mit ihren versteckten Fetten und Zuckern zu meiden.

Das Wissen um gesunde Snacks: Probieren Sie aus, welche gesunden Snacks Ihnen schmecken und Sie satt machen. Dann sollten Sie es sich zur Gewohnheit machen, immer was dabei zu haben. Hierzu gehören zum Beispiel Nüsse, Obst, Reiswaffeln, Vollkornprodukte, Joghurt mit Haferflocken und Früchten, Gemüsesticks, Popcorn…

So mutieren auch Sie zum Snackprofi und ernähren sich im Büroalltag ausgewogen. An manches muss man sich erst herantasten, doch es lohnt sich. Haben Sie sich einmal ein bestimmtes Muster angewöhnt läuft es wie von selbst. Eine gewisse (!) Rückfallquote darf auch drin liegen. Vielleicht gehören Sie dann bald in die leider noch sehr seltene Kategorie des Snacktyps "Sorry – ich mache halt alles richtig".

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