Alles Psyche: Die Farben des Büros

Farben haben erheblichen Einfluss auf unsere Befindlichkeiten- so erklären es uns Farbpsychologen und Büroeinrichtungsberater. Schreiend bunt oder kühlgrau-sachlich: das sind Botschaften, die bei Mitarbeitern und Besuchern eines Unternehmens eine starke Wirkung entfalten.

Nur welche? Es soll zur Firma und ihrer Corporate Identity passen, eine Steuerkanzlei sollte demnach anders auftreten als ein Gummibärchenverleih.

Zu den Erkenntnissen eines aufmerksamen Büromöbel – Fachmessenbeobachters und Fachzeitschriftenblätterers gehört: Weiss ist und bleibt der Hit dieses jungen Jahrtausends. Diese Nichtfarbe hatte man in unserem Kulturkreis seit vielen Jahrzehnten ausschließlich in Zahnarztpraxen und anderen Krankheit, Schmerz und Siechtum  zuzuordnenden Arbeitsräumen vorfinden können. Wie der Imagewandel vom Sterilen zum Edlen zustande kommen konnte, weiss der Himmel. Wahrscheinlich und banalerweise war es wohl die Assoziationskette “Halbgötter in Weiss”, “Ärztehonorarordnung”, “Luxusyacht” usw.

In den Jahren zuvor war es das Diktat des Lichtgrauen (RAL 7035), das die Bürolandschaften durchgängig prägte. Auf Messen wurden und werden zwar immer mal kühne Ausbrüche aus dem farblosen Einerlei vorgestellt und begeistert beklatscht, gekauft wird aber dann doch lieber  das Unscheinbare, Nichtabweichende.

Erinnert sich noch jemand? In den achtziger, neunziger Jahren des vergangenen Jahrtausends gab es in den Büros landauf landab eine Farb-/Materialkombination die den Status des “Klassikers”  in der Büromöbel-Welt verliehen bekommen hatte: Schwarz-Buche. Das suggerierte damals edlen Stil und erlesenen Geschmack. Heutzutage erwartet man das höchstens noch im Empfangsbereich von Bestattungsunternehmen und Tattoo-Studios.

Wir stellen fest: Die Zeiten ändern sich – und mit ihnen die Modefarben. Das Rätselhafte in der Natur des Menschen allerdings bleibt…

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