Bewegung im Büro: Eine Gebrauchsanweisung für Ihren Büro(-all)tag

Unser Körper mag es nicht, lange zu sitzen. Dafür ist er nicht gemacht. Falls Sie sich fragen wieso, hier finden Sie die Antwort. Auch langes Stehen mag er nicht. Genauso wenig. Langes Stehen und langes Sitzen zwingen Muskeln, Faszien, Sehnen und Bänder in eine starre, steife Haltung. Die Durchblutung stagniert und der Kreislauf wird schlapp. Dies führt zu Verspannungen, Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen, Verdauungsstörungen… Die Liste ist lang.

Wenn wir uns hingegen bewegen, unsere Position verändern und immer wieder andere Muskeln ansteuern, kann unser Körper alle wichtigen Funktionen ohne Störungen aufrechterhalten und wir bleiben flexibel und geschmeidig. Die Durchblutung funktioniert wieder einwandfrei und somit auch der Sauerstoff- und Nährstofftransport innerhalb unseres Körpers. Das Resultat ist ein gesunder, beschwerdefreier Körper mit mehr Energie.

 

Was bedeutet das für unseren Büroalltag?

Die glücklichen unter uns besitzen einen Sitz-/Stehtisch. Wer keinen nicht zur Verfügung hat, muss tiefer in die Trickkiste greifen. Hier ein paar Anregungen:

Für Büromenschen mit Sitz-/Stehtisch

Gewöhnen Sie sich an, immer mal wieder im Stehen zu arbeiten. Am besten ist es, wenn Sie sich (vor allem anfangs) Reminder setzen, die Sie darauf aufmerksam machen, immer wieder mal aufzustehen. Der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen muss gewährleistet sein. Dabei fahren Sie besser, wenn Sie immer nur kurze „Steheinheiten“ von maximal 20 Minuten einplanen, denn weder zwei Stunden dauersitzen noch zwei Stunden am Stück stehen ist sinnvoll. Am besten halten Sie sich an die SUVA Empfehlung weiter unten im Text.

Gut eignen sich auch instabile Unterlagen wie beispielsweise Schaumstoffmatten. Auf solchen Matten aktivieren Sie im Stehen viel mehr Muskeln, da der Körper permanent das Gleichgewicht halten muss. Dies passiert automatisch und ganz nebenbei, ohne dass Sie sich zu sehr anstrengen müssen oder abgelenkt werden.

Auch für Sitz-/Stehtisch Besitzer gilt übrigens: Ab und zu umhergehen. Tipps hierzu gibt’s gleich.

Für Büromenschen am klassischen Arbeitstisch

Zuerst muss der Tisch in der Höhe optimal auf Ihre Grösse angepasst werden. Ob Ihr Tisch höheneinstellbar ist, erkennen Sie leicht an den Tischbeinen. Diese haben meistens Markierungen für die verschiedenen Höhen, Standard ist hier eine Einstellungsmöglichkeit von 65-85 cm. Eine Anleitung dazu, wie Sie Ihren Tisch auf Ihre persönliche Arbeitshöhe einstellen, finden Sie hier. Wissen Sie, wie Sie Ihre individuelle Arbeitshöhe ermitteln können? Dabei müssen Sie erstmal Ihren Bürostuhl richtig einstellen. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Sie haben Bürostuhl und Schreibtisch auf Ihre persönliche Arbeitshöhe eingestellt? Dann kümmern Sie sich doch gleich noch um die optimale Positionierung und Höhe Ihres Bildschirms. Viele Büromenschen haben nämlich Ihren Bildschirm zu hoch eingestellt, was zu Kopf- und Nackenschmerzen oder auch zu trockenen Augen führen kann. Worauf Sie bei der Positionierung des Bildschirms achten sollten, erfahren Sie hier.

Sollten Sie einen starren Schreibtisch arbeiten, ist Bewegung das A und O für Sie, um gesund zu bleiben.

 

Tipps und Tricks für alle Büromenschen

Es gibt gewisse Angewohnheiten, die Ihr Büroleben angenehmer werden lassen, egal an welcher Art Tisch Sie arbeiten:

- Gewöhnen Sie sich an, beim Telefonieren immer aufzustehen. Falls Sie mit Headset arbeiten, gehen Sie während des Telefonierens ein paar Schritte herum. Denken Sie dabei aber an Ihre Arbeitskollegen. Diese freuen sich unter Umständen nicht unbedingt darüber, wenn Sie Ihre Telefonate gleich neben deren Arbeitstisch erledigen.

- Trinken Sie Hahnenwasser? Dann nehmen Sie keine ganze Flasche an den Arbeitsplatz, sondern benutzen Sie ein Glas. Somit gehen Sie öfter zum Wasserhahn, um es wieder aufzufüllen. Bitte machen Sie das aber nur wenn es Sie nicht daran hindert, genug zu trinken…!

- Der Drucker sollte am besten weiter weg vom Pult stehen. So bringt jeder Druckauftrag wieder ein wenig Bewegung in den Arbeitsalltag. Es ist übrigens so oder so sinnvoll, den Drucker nicht direkt bei sich am Arbeitsplatz aufzustellen, da solche Geräte Tonerstaub und Schadstoffe abgeben, die Sie sonst direkt einatmen. Diese sind womöglich gesundheitsschädlich. Die Wissenschaft ist dran, mehr dazu herauszufinden.

- Zum Kollegen gehen Sie auch lieber gleich zu Fuss und den Lift zu benutzen, erklären wir hiermit ebenfalls zum absoluten Tabu!

- Gehen Sie in der Mittagspause wenigstens 10 Minuten draussen spazieren. Das hilft der Verdauung und tut dem Kopf und der Seele gut. Ausserdem beugt ein Spaziergang dem Nachmittagstief vor.

Falls Sie das alles noch nicht überzeugt hat, schauen Sie sich diese Grafik an:

 

Ausserdem empfiehlt die SUVA:

Haben Sie eigene Ideen, wie Sie mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag bringen? Dann teilen Sie sie unten im Kommentarfeld mit uns!

 

 

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