Der Sitzbauch – darf’s ein bisschen weniger sein?
Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren: morgens beginne ich den Arbeitstag – für mein Alter – einigermassen wohlgeformt und abends nach einem Tag vor dem Rechner schiebe ich eine dieser Wampen vor mir her, die ich mir geschworen hatte, nie zu bekommen. Kann das sein?
Zum Thema Sitzbauch finde ich im Netz lebhafte Diskussionen und allerhand gutgemeinte Tipps. Der Leidensdruck der Betroffenen zeigt sich deutlich und lässt auf eine hohe Dunkelziffer an Sitzbäuchen schliessen. Bei genauerer Betrachtung stösst man - wie so oft – auf mehrere Ursachen:
1. Falsche Ernährung: wenn man so rumfragt, bekommt man den Eindruck, im Büro wird erheblich mehr und ungesunderes Zeugs gefuttert als an anderen Arbeitsplätzen. Kantinenfood hat schon keinen besonders guten Ruf, die kleinen Leckereien (Frustfrass?) die in vielen Kaffeeküchen im praktischen Selbstbedienungs-Spender angeboten werden, sind das reine Wampenaufbauprogramm. Wer sich im Büro gesund ernähren will, braucht ein Prise Ernährungsbewusstsein, eine Portion Selbstdisziplin plus eine Tasche, in der er gesunde, selbstzubereitete und zum Energieverbrauch passende Nahrung ins Büro mitbringt. Ausserdem: es wird in aller Regel zu wenig getrunken, die meisten Menschen sind latent dehydriert. Kaum einer, den ich kenne trinkt die empfohlenen 2-3 Liter Wasser täglich. Kein Wunder, dass der Stoffwechsel aus dem Tritt gerät. Diese Problematik wird durch den exzessiven büroüblichen Kaffeekonsum noch verstärkt.
2. Zu wenig Bewegung: Wer so viel sitzt wie wir Büromenschen (an althergebrachtem Büromöbel), lässt seine Bauchmuskeln locker. Aber nur was bewegt und immer wieder anders belastet wird, entwickelt sich oder bleibt stark. Bei Nichtgebrauch verkommt das Wunderwerk: unser Körper, unsere Muskeln (und sogar unsere Knochen) reagieren jeden Tag auf die Anforderungen und verändern sich entsprechend. Jeden Tag. Was nicht gebraucht wird, bildet sich zurück. In diesem Fall erschlafft unsere Bauchmuskulatur, weil sie beim Dauersitzen wenig bis gar nicht im Einsatz ist. Das Resultat: meine Innereien sacken erst nach unten und dann nach vorne und machen es sich schliesslich hinter meiner schlappen Bauchdecke gemütlich.
Wer nicht sowieso turnusmässig auch im Stehen arbeitet, weil er so ein smartes Büromöbel noch nicht sein Eigen nennt, sollte in kurzen Bewegungspausen irgendwas machen, das seine Bauchmuskeln mal (anders) belastet. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause soll Wunder wirken.
Fazit: weniger, leichter und gesünder essen, mehr trinken und vor allem anderen mehr Bewegung sind das beste Gegengift gegen den “Stau am mittleren Ring”.
(By the way: die Amis nennen den ungeliebten Wulst, so er denn nicht nur vorne, sondern auch seitlich über den Gürtel drängt, liebevoll “love handles”! Nun gut, wer’s mag…)
Sitzbauch: Kann mir das auch passieren? Was kann ich dagegen tun? Antwort auf diese und andere Fragen finden Sie in diesem Beitrag.
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