Ein (Büro)Licht geht auf!

Schätzfrage: Wie viele Stunden Tageslicht bekommt der durchschnittliche Wissensarbeiter an einem Arbeitstag im Winter ab?

Antwort: nicht mal eine!

Als gemeiner Büromensch ist es also gar nicht so einfach, seine Tagesration Vitamin D zu tanken. Umso wichtiger, dass wir unseren Arbeitstag nicht auch noch im Halbdunkeln verbringen. Doch von vorne:

Früher, im stromlosen Zeitalter, war das mit dem Licht einfacher. Da hat man (draussen) gearbeitet, wenn es hell war und wenn man nichts mehr gesehen hat, hat man eben aufgehört. Ganz einfach. Mit der Erfindung der Glühbirne hat sich das jedoch von Grund auf geändert. Der Segen kann auch Fluch sein, denn plötzlich kann (theoretisch) rund um die Uhr gearbeitet werden. Die Entwicklung führte uns vom ersten Flackerlicht der Glühbirne über Sparlampen bis hin zu LED-Leuchten. Heute den Weg durch den Beleuchtungsdschungel zu finden, ist gar nicht mehr so einfach, denn Beleuchtung ist eben nicht gleich Beleuchtung. Es gilt die richtige Farbtemperatur zu finden, die Beleuchtungsstärke soll stimmen, und was ist nochmal der Vorteil von indirekter Beleuchtung? Das an sich doch einfache Thema Licht wird plötzlich ziemlich komplex. Wieso also Zeit investieren? Darum:

Schlechte Beleuchtung kann krank machen

Schlechte, in den meisten Fällen also ungenügende Beleuchtung kann nicht nur Kopfschmerzen und Müdigkeit verursachen, sie ist auch oft Schuld an Konzentrationsproblemen und sinkender Produktivität. Ja schlechtes Licht im Büro kann sogar zu Krankheit führen. Und jetzt mal was etwas fröhlicher formuliert: Durch eine Optimierung der Beleuchtung gehen Sehbeschwerden um mehr als 50% zurück, so Experten. Klingt doch schon besser, oder? Und schlussendlich ist eine angenehme Beleuchtung auch ein wichtiger Wohlfühlfaktor im Büro.

Wie kann ich also die Beleuchtung meines Büros optimieren?

Eines ist klar: egal wie toll die neue Stehleuchte aussieht oder wie lange die Lebensdauer der neuesten LED-Generation ist, Tageslicht kann durch nichts ersetzt werden. Das ist so wichtig, das sage ich doch gleich nochmal: Tageslicht kann durch keine noch so optimierte Bürobeleuchtung ersetzt werden. Aufgabe der Bürolampen ist es, das Tageslicht zu ergänzen.

Der Schreibtisch sollte also möglichst nah am Fenster platziert werden, aber nicht irgendwie. Stellen Sie den Arbeitstisch, wenn möglich so auf, dass Ihre Blickrichtung parallel zum Fenster verläuft. So vermeiden sie Blendung im Bildschirm. Tageslicht hat’s nämlich ganz schön in sich, ein sonniger Tag treibt die Luxzahl schnell in schwindelerregende Höhen und überschreitet um ein x-faches die empfohlene Beleuchtungsstärke! Wenn Ihr Bürofenster auch noch in Richtung Süden zeigt oder die Morgen- oder Abendsonne Ihnen ins Gesicht scheint, sollte der Bildschirm nicht zu nahe am Fenster aufgestellt werden. Lieber ans andere Ende des Schreibtisches, auch dort haben Sie noch genügend Tageslicht.

Um den Raum ausreichend zu beleuchten, wenn es mal an Tageslicht fehlt, empfehlen wir eine Stehleuchte, die das Licht sowohl direkt als auch indirekt abgibt. Will heissen: ein Teil des Lichts (rund 10-30%) wird direkt nach unten auf die Tischfläche abgegeben, der Rest wird nach oben an die Decke gestrahlt und von dort reflektiert. Das Resultat: eine regelmässige Lichtverteilung und keine lästige Blendung. Wem das zu wenig ist, der sollte sich zusätzlich eine Arbeitsplatzleuchte zulegen. Diese kann bei Bedarf rasch eingeschaltet werden, viele sind auch mit Dimmfunktion erhältlich. Gerade wenn mal wieder Papierkram ansteht, benötigen wir mehr Licht als bei der Computerarbeit. Wenn Sie also unterschiedliche Arbeiten an Ihrem Arbeitsplatz erledigen, lohnt es sich, sich die Anschaffung einer Tischlampe zu überlegen.

Blendung am Bildschirmarbeitsplatz vermeiden

Was passiert, wenn Sie Ihren Bildschirm direkt vor dem Fenster platzieren? Sie schauen unter Umständen direkt in die Sonne oder auf das Gebäude gegenüber, in dem sich diese spiegelt. Die Folge: vernünftiges Arbeiten ist unmöglich. Denn dadurch, dass es draussen so viel heller ist als auf unserem Bildschirm, sehen wir am Ende gar nichts mehr. Da hilft es auch nichts, die Helligkeit des Bildschirms auf ein Maximum hochzuschrauben. Darum bitte: tun Sie Ihren Augen den Gefallen und arbeiten Sie nicht mit Blickrichtung nach draussen. Lieber mal kurz Pause machen und bewusst die Aussicht geniessen.

Ebenfalls ungünstig ist es, den Arbeitstisch so aufzustellen, dass Sie das Fenster im Rücken haben. Der Bildschirm oder sehr helle Wand- und Möbelflächen spiegeln nun nämlich das einfallende Licht. Die sogenannte Reflexblendung macht also auch keine Freude.

Bürobeleuchtung: der Kostenfaktor

Wir alle kennen die Situation: der, der am Morgen als erster kommt, macht gleich mal überall das Licht im Büro an und so brennt es dann den ganzen Tag munter vor sich hin – auch wenn es gar nicht nötig wäre. Und macht der Letzte dann auch wirklich das Licht aus, wenn er geht? Hallo Energiefresser! Dabei lassen sich die Stromkosten um gut 50% senken, wenn alte Leuchtmittel durch neue, energieeffiziente Lichtsysteme mit Präsenzsensor ersetzt werden. Es lohnt sich also, gut hinzuschauen und am richtigen Ort zu investieren.

Haben wir Sie schon auf gute Ideen gebracht? Inspirationen und mehr Informationen finden Sie hier.

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