Eine Weihnachtsgeschichte

Es ist Dezember und draussen wirbelt es dicke Flocken vom Himmel. Ich schaue ihnen fasziniert zu, wie sie vor meinem Fenster heruntertanzen. Das Arbeitszimmer ist im Verlauf des Jahres mit neuen Möbeln ausgestattet worden und sieht jetzt richtig wohnlich und gemütlich aus. Das war nicht immer so.

Strecken und recken

Bevor das Zimmer neu möbliert wurde, sah es eher spartanisch aus, aber ich konnte tun und lassen was immer ich wollte, denn Ellie, mein Frauchen war den ganzen Tag ausser Haus. Ich konnte auf dem Bürostuhl liegen, mich strecken, ein wohltuendes Nickerchen machen und wenn mir danach war, trippelte ich auf der Computer-Tastatur hin und her und machte ein wenig Katzenmusik, pardon Katermusik.

Ellie

Das gehört nun endgültig der Vergangenheit an, denn seit Monaten geht Ellie nur noch einmal die Woche ins Büro um zu arbeiten. Die restliche Zeit macht sie das von zuhause aus, ja darum das neue Home-Office. Ich warte nun immer bis es Donnerstag ist, und ich «mein» Zimmer wieder nur für mich alleine habe. Dann geniesse ich es, auf dem neuen Bürostuhl zu liegen (er ist viel gemütlicher als der Alte). Übrigens, haben Sie gewusst, dass sogar Stühle Namen haben? Ja, ich war auch erstaunt und wissen Sie was wirklich witzig ist? Der Stuhl heisst ebenfalls Ellie, wie mein Frauchen. Also ich vermute, sie hat ihn deswegen gekauft, aber er ist wirklich bequem.

In der Zwischenzeit habe ich mich daran gewöhnt, dass ich nicht mehr alles machen kann, was mir gerade einfällt, weil sie ja so viel zuhause ist. Aber ich geniesse es, dass ich mir zusätzliche Streicheleinheiten holen kann, den ganzen lieben langen Tag, wann immer mir danach ist.

Gestern hat Ellie im Arbeitszimmer an der Vorhangschiene Baumkugeln aufgehängt. Die reizen mich wirklich sehr, aber mein Frauchen hat mir ausdrücklich verboten, mit ihnen zu spielen. Dann hat sie weiter dekoriert, auf dem Sideboard steht jetzt ein kleiner Christbaum mit winzigen Strohsternen und auf dem Arbeitstisch hat sie einen Teller mit leckeren Sachen hingestellt: Mandarinen, Nüsse, Weihnachtsgebäck und… Schokomäuse. Also wirklich, ich musste zweimal hinschauen, Mäuse bunt eingepackt. Bis jetzt waren die Mäuse, die ich kannte, alle grau. Ich schaute Ellie weiter beeindruckt zu, wie sie ganz vertieft das Home-Office weihnachtlich dekorierte. In einer Ecke legte sie ein grösseres Paket auf den Boden. Es war in Weihnachtspapier eingepackt und hatte eine schöne Schleife um. Ich schnüffelte daran, konnte aber nicht viel riechen. Das sei mein Geschenk, verriet mir Ellie. Ich neigte meinen Kopf, schaute sie mit meinen treuen Augen an, vielleicht würde sie es ja öffnen… aber nein. Es sei mein Weihnachtsgeschenk zwinkerte sie. An Heiligabend werden wir es zusammen aufmachen.

Ein wunderbares Geschenk

Endlich ist es soweit. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Was drinnen ist, möchten Sie wissen… Ich verrate es Ihnen. Ich habe ein neues Kater-Körbchen bekommen! Eins mit einem samtenen dunkelblauen Kissen. Wissen Sie was das i-Tüpfelchen darauf ist? Mein Name steht mit silbernen Buchstaben darauf: CASANOVA.

Ich liebe Weihnachten … und Ellie, sie ist einfach die Beste!

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