10 Tipps wie Sie Ihre Bürobeleuchtung verbessern können

Gut 50% von uns arbeitender Bevölkerung in der Schweiz arbeiten im Büro. Wir starren in den Computer, lesen Zeitung und Magazine, blicken ab und zu mal aus dem Fenster… ja, das Auge arbeitet mit, den ganzen Tag. 80% aller Informationen, die wir täglich bewusst oder unbewusst aufnehmen, nehmen wir mit den Augen wahr. Grund genug, unseren Augen ihren Job etwas leichter zu machen.

Hier also unsere 10 Tipps wie Sie Ihre Bürobeleuchtung verbessern können:

1. So viel Tageslicht wie möglich am Arbeitsplatz

Tageslicht lässt sich durch keine noch so effiziente Büroleuchte ersetzen.

Darum gilt als Tipp Nummer 1: gönnen Sie sich so viel Tageslicht wie nur möglich. Aber Achtung, je nach Himmelsrichtung und Jahreszeit kann es zu fieser Blendung kommen. Ein Rollo oder Lamellenvorhänge schaffen hier Abhilfe.

2. Helle Wandfarben im Büro

Helle Wandfarben reflektieren das Licht besser und verteilen es regelmässiger im Raum. Je dunkler Sie die Wandfarbe wählen, desto mehr Licht braucht es, um dieselbe Helligkeit zu erreichen. Eine helle Farbe wirkt sich also auch positiv aufs Portemonnaie aus. Positiv ist es auch für Ihre Augen: wer am hellen Monitor sitzt und im Hintergrund Dunkelheit herrscht, tut seinen Augen keinen Gefallen. Durch einen stärkeren Hell-Dunkel Kontrast muss das Auge mehr arbeiten, um die unterschiedliche Helligkeit zu verarbeiten. Wir werden also schneller müde.

3. Position des Schreibtisches im Raum

Wir erinnern uns an Tipp 1: Tageslicht ist das beste Licht, das wir kriegen können. Positionieren Sie Ihren Schreibtisch nahe am Fenster und zwar so, dass Ihre Blickrichtung parallel zum Fenster verläuft, wenn Sie am Tisch sitzen. Den Computer stellen Sie dann am besten möglichst weit vom Fenster entfernt auf, damit es nicht zu lästiger Bildschirmblendung kommt. Sie bekommen auch so noch genügend Tageslicht.

4. Büromöbel mit matten Oberflächen

Wenn Sie Ihre Büromöbel und Geräte ebenfalls neu wählen, achten Sie auch hier auf helle Farben und matte Oberflächen, speziell beim Bürotisch. So vermeiden Sie störende Reflexblendung.

5. Beleuchtung an die Raumgegebenheiten anpassen

Schauen Sie sich in Ihrem Büro um. Wie hoch ist die Decke? Wie gross ist der Raum? Sind eventuell eingebaute Lampen vorhanden? Stehleuchten mit indirektem Lichtanteil machen nur Sinn, wenn die Raumhöhe 3 Meter nicht übersteigt. Für alles was darüber liegt, sollten besser Pendelleuchten installiert werden. Wenn fixe Spiegelrasterleuchten in die Decke eingebaut sind, positionieren Sie den Schreibtisch so, dass der Bildschirm seinen Platz zwischen den Leuchten hat. Für Räume mit geringer Höhe eignen sich am besten Schienen- oder Stangensysteme, an denen einzelnen Leuchten flexibel positioniert werden können. Auch mit Wandleuchten bringt man zusätzlich Licht ins Dunkel.

6. Beleuchtungsniveau am Bildschirmarbeitsplatz

Für die Arbeit am Computer wird eine Beleuchtungsstärke von ca. 500 Lux vorgeschrieben, für Schreib- und Lesetätigkeit sind bis zu 1500 Lux sinnvoll, um stärkere Kontraste zu erreichen. Wie nachmessen? Luxmeter sind im Fachhandel oder Onlineshop relativ günstig erhältlich. Viele Büroleuchten sind heute übrigens mit „dynamischem Licht“ zu haben. Hier stellen wir die Helligkeit, die wir am Arbeitsplatz haben möchten, direkt an der Leuchte ein. Wenn es nun draussen dunkler wird, gleicht die Leuchte den Helligkeitsverlust durch mehr Eigenlicht aus.

7. Am Schreibtisch: darf’s noch ein bisschen mehr sein?

Wir alle mögen’s unterschiedlich hell. Das hat nicht nur mit unseren Vorlieben zu tun, sondern auch mit unserem Alter. Je älter wir werden, desto mehr Licht brauchen wir. Wenn also der 16-jährige Lehrling dem 60-jährigen Lehrmeister gegenübersitzt, mag der eine die Lichtsituation als angenehm empfinden, während der andere (bewusst oder unbewusst) leidet. Denn eine zu helle Umgebung kann genauso anstrengend für unsere Augen sein wie eine zu dunkle. Es ist also durchaus sinnvoll, hier mit einer Arbeitsplatzleuchte nachzuhelfen. Dann stimmt‘s für jeden. Unser Tipp: die Schreibtischlampe sollte auf jeden Fall schwenk- und dimmbar sein. So haben Sie noch mehr Flexibilität und haben das Licht, das Sie brauchen dort, wo Sie es brauchen.

8. Lichtfarbe

Die Lichtfarbe wird in Kelvin gemessen. Während wir uns in den Bürolandschaften in neutralweissem Licht (3‘300 – 5‘000 Kelvin) bewegen, ist uns dieses Licht für Zuhause oft unangenehm und wird oft als ungemütlich empfunden. Darum werden in Wohnzimmer, Schlafzimmer und Co. auch eher Lampen mit warmweissem Licht (in der Regel um die 2‘700 Kelvin) benutzt. Damit’s gemütlicher wirkt. Die ganze Geschichte um die Lichtfarbe hat die LED Leuchten zu Anfangszeiten auch in ein ziemlich schiefes Licht gerückt. LED wurde als unnatürliches Licht verschrien. Das ist es aber schon lange nicht mehr der Fall. Auch für den Home Bereich gibt es inzwischen tolle LED Leuchten mit angenehmem Licht. Von nichts kam diese Kritik jedoch nicht. Die Leuchtdioden haben nämlich einen höheren Blauanteil als herkömmliche Lampen. Aus diesem Grund empfiehlt sich bei LED Büroleuchten eine Lichtfarbe von ca. 3‘500-4‘000 Kelvin.

9. 2-K Beleuchtung

2-K steht für 2-Komponenten, also ein Beleuchtungskonzept, bei dem mit Hilfe von zwei Komponenten Licht erzeugt wird. Prominentestes Beispiel: Leuchten mit direktem und indirektem Lichtanteil. Der grössere Teil des Lichts, je nach Leuchte zwischen 70-90% wird nach oben abgegeben, strahlt also die Decke an. Von dort wird das Licht reflektiert und gleichmässig im Raum verteilt. Die restlichen 10-30% kommen direkt auf Ihren Schreibtisch. Sie profitieren also von einer effizienteren Lichtverteilung und reduzieren das Risiko von (Bildschirm-)Blendung.

10. Informieren Sie sich über die gültigen Bestimmungen

Arbeitgeber aufgepasst! Bei uns in der Schweiz sind die wichtigsten Bestimmungen zur artgerechten Haltung von Büromenschen in der „Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz“ klar geregelt. Die ganze Verordnung finden Sie auf der Website des SECO. Vielleicht Ihre Lektüre für das anstehende verregnete Wochenende…?