Experten-Interview mit Daniel Diener von Preform

Moderne Arbeitswelten stehen für eine offene Raumgestaltung, einfache projektbezogene Zusammenarbeit und kurze Kommunikationswege. In Open Space Büros steigt jedoch auch das Bedürfnis nach akustischen Lösungen, um den Geräuschpegel zu senken und gleichzeitig in der Raumgestaltung so flexibel wie möglich zu bleiben. Wir sprachen mit Daniel Diener, Verkaufsleiter von PREFORM, über Schall, Frequenz und Co.

Herr Diener, was ist Lärm und welche Arten von Lärm gibt es?

Grundsätzlich ist die Bezeichnung „Lärm“ ja schon einmal negativ behaftet. Lärm gilt als eigentlicher Stressfaktor und schädigt die Gesundheit. Lärm belästigt, ärgert und ist das was man nicht hören möchte. Zudem stellt Lärm einen subjektiven Eindruck dar, daher kann die Störung natürlich auch von ganz verschiedenen Quellen stammen.

Welche akustischen Probleme belasten die Büromenschen Ihrer Erfahrung nach am häufigsten?

Da die Geräte in den Büros immer leiser und die Materialien immer besser werden, ist der häufigste Störfaktor die Satz- und Wortverständlichkeit.  Das heisst die Mitarbeiter nehmen Gesprächsinhalte wahr, die sie nicht hören sollen und werden so abgelenkt von ihrer eigentlichen Tätigkeit. Dies wird als extrem störend empfunden.

Der aktuelle Trend hin zum Grossraumbüro im Stil „Betonblock mit Glasfassaden“ schreit ja geradezu danach, akustisch optimiert zu werden. Welche Tücken bringen solche Bürogebäude mit sich und wie müssen sie angegangen werden?

Das ist wirklich ein Problem. Die vielen schallharten Flächen „verhelfen“ den Räumen zu hohen Nachhallzeiten. Diese können nur mit der Möblierung praktisch nicht mehr so reduziert werden, dass ein angenehmes Akustikklima entsteht und ein Grossteil der Nutzer ungestört arbeiten kann.  Eigentlich sollte bei der Planung eines Grossraumbüros schon von Anfang an die Akustik mitberücksichtigt werden. Also beim Grundausbau Decke, Wände und Boden als Absorptionsflächen mit einbeziehen, damit man beim Einrichten noch auf die individuellen Bedürfnisse mit den entsprechenden Absorbern eingehen kann.

Wie läuft eine Akustikberatung bei Ihnen ab?

Im persönlichen Gespräch machen wir eine Bedarfsabklärung verbunden mit einer IST-Aufnahme. Daraus resultiert dann eine SOLL-Analyse in der wir Empfehlungen abgeben wie die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer am besten erfüllt werden können.

Akustik kann nicht wirklich sichtbar gemacht werden, das Lärmempfinden ist subjektiv. Macht das Ihre Arbeit nicht sehr schwer?

Nicht unbedingt. Vieles beruht auf Erfahrung. Im Übrigen gilt es gewisse Grundregeln der akustischen Raumgestaltung einzuhalten. Zusammen ergibt sich dann ein entsprechendes Vorgehen und Konzept.

Preform ist Spezialist für mobile Raumgliederung. Akustisch wirksame Trennwandsysteme sind ein wichtiger Teil davon. Wie das Wort aber schon sagt trennen solche Wände. Kann das nicht einen negativen Einfluss auf die Teamdynamik haben? Sind solche Trennwände die „letzte Instanz“ wenn nichts anderes mehr wirkt?

Die akustischen Elemente die in Büros eingesetzt werden, dienen nicht dazu die Mitarbeiter zu ärgern, sondern sollen die Qualität des Arbeitsplatzes, das Wohlbefinden und damit die Effizienz der Mitarbeiter erhöhen. Es stimmt, dass Stellwände zwischen den Arbeitsplätzen von den Nutzern zum Teil nicht geschätzt werden. Je nach Tätigkeit ist es jedoch vielfach unumgänglich, Trennungen vorzunehmen, um die geforderte akustische Wirkung zu erzielen.

Können akustische Trennwände denn auch in kleinen Büros sinnvoll sein? Wieso?

Je nach Ausbau des Büros sind Stellwände auch in kleinen Räumen unter Umständen die einzige Möglichkeit eine Verbesserung der Akustik und somit auch des Arbeitsplatzes zu erreichen.

Worauf sollte man beim Kauf von akustischen Einrichtungselementen achten? Haben Sie ein paar Expertentipps für Akustik-Laien auf Lager?

Zuerst sollte man sich überlegen welche akustischen Probleme man gelöst haben möchte. Dann gibt es eigentlich nur noch einen Tipp, dieser ist aber entscheidend: Grundsätzlich sollte man zu den ausgewählten Produkten immer einen Prüfbericht verlangen. Diese Prüfungen sind genormt nach DIN, EN oder ISO und zeigen einen wichtigen Anhaltspunkt bezüglich des akustischen Wirkungsgrads auf.

Vielen Dank Herr Diener!

Mit PREFORM haben wir einen langjährigen, kompetenten Partner für mobile Raumgliederung und akustische Massnahmen im Bürobereich. Neben Stellwänden, Raumsystemen sowie Wand-/ und Deckenabsorbern bietet PREFORM Akustikberatungen vor Ort an. Gemeinsam durften wir schon zahlreiche Projekte erfolgreich abwickeln. Informationen zu PREFORM finden Sie hier und auf www.preform.ch
 

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder