Gesund im Büro: who cares? 3. Teil
Arbeitsbedingungen im Büro
Halten Sie sich fest, denn jetzt wird's ernst. Haben wir in den letzten beiden Artikeln noch eine Art Bestandsaufnahme gemacht, so geht es nun um konkrete Massnahmen, die Sie als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber ergreifen können, um Gesundheit und Bewegung in die Bude zu bringen und die Arbeitsbedingungen in Ihrem Büro nachhaltig zu verbessern. Legen wir los:
Wie definieren Sie "gute Arbeitsbedingungen“?
Was sind gute Arbeitsbedingungen? Eigener Arbeitsplatz oder desk sharing? Bewegung im Büro mit Sitz-/Stehtisch oder stundenlanges Rumlümmeln im bequemen Bürostuhl? Team Spirit Total in Ihrem Grossraumbüro oder volle Konzentration im Einzelbüro?
Wir sind uns wohl einig darin, dass das Empfinden darüber, was gute Arbeitsbedingungen sind, subjektiv ist. Auch wenn es um’s Wohlfühlen im Büro geht, sind unsere Geschmäcker verschieden. Sobald wir von Gesundheit sprechen, sind wir alle aber erst mal Mensch. Unser Körper diktiert uns quasi gewisse Bedingungen vor, die zu erfüllen durchaus überlebenswichtig sein können: so sollten Licht, Luft und Temperatur zumutbar bis angenehm sein, letzteres wäre vorzuziehen.
Vereinfacht gesagt sind das in etwa die Grundvoraussetzungen, die unser Körper an unseren Arbeitsplatz stellt. Sind diese erfüllt, ist der BüroMENSCH deswegen aber noch lange nicht gesund, geschweige denn glücklich.
Wie weiter?
Was gehört zu guten Arbeitsbedingungen?
Gute Arbeitsbedingungen definieren sich sicherlich stark über die passende Einrichtung. So sollte der Arbeitsplatz korrekt auf den Benutzer angepasst werden. Bürotisch und Stuhl können idealerweise flexibel und einfach eingestellt werden. Auch die anderen Sinne werden angesprochen: so sind die Themen Licht und Lärm längst nicht mehr nur in Grossraumbüros ein heisses Thema. Bei den „physischen Faktoren“ allein ist es jedoch noch nicht getan: auch die Psyche spielt durchaus eine Rolle. So ist mentale Gesundheit (Reduktion von Stress, gutes Verhältnis im Team und mit dem Chef) Grundvoraussetzung für physische Gesundheit, optimale Leistung und Freude an der Arbeit.
Verhältnisse und Verhalten – wie war das noch?
Im ersten Artikel "Gesund im Büro – wen kümmert's" haben wir über unser individuelles Gesundheitsverhalten gesprochen und die Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Gesundheitsdiskussion beleuchtet.
Sie kennen nun auch drei Ebenen, die uns in dieser Serie begleiten:
1. Gesundheitszustand der Mitarbeitenden
2. Arbeitsbedingungen im Büro
3. Arbeitszufriedenheit und körperliche Aktivität
Erinnern Sie sich noch an die Diskussion über Verhalten und Verhältnisse? Und schon sind wir mitten drin, denn genau darum geht es hier: um das Optimieren eben dieser zwei Faktoren. Sprechen wir vom Optimieren von Verhältnissen, sprechen wir über nichts anderes als das Verbessern der Arbeitsbedingungen. Womit wir bei der 2. Ebene angelangt wären.
Um das Thema „Arbeitsbedingungen“ etwas einzugrenzen, konzentrieren wir uns mal auf… hmmm… sagen wir mal auf die Büroeinrichtung (ja - wir stecken voller Überraschungen).
Tatsache ist, jeder 5. Wissensarbeiter hat körperliche Leiden, über 40% haben psychische Beschwerden (mehr dazu lesen Sie hier). Wenn wir also die Gesundheit unserer Mitarbeitenden durch verbesserte Arbeitsbedingungen fördern, können Fehltage reduziert werden. Davon profitieren schlussendlich alle!
Verhalten und Verhältnisse sind untrennbar miteinander verbunden
Wir haben ja bereits im letzten Artikel diskutiert, ob und wie sehr sich der Arbeitnehmer in die Gesundheit der Mitarbeiter einmischen soll, beziehungsweise darf. Sprich wie sie in ihrem Gesundheitsverhalten bestärken kann. Wie auch immer, ein Zaubermittel, das für alle wirkt, gibt es nicht. Auch sind sogenannte „Giesskannenaktionen“ wenig sinnvoll, wie der Ergonomie-Experte Konrad Wiesendanger von ergosens im Interview erklärt.
Als Anbieter von Büroeinrichtungen beschäftigen wir uns täglich mit dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz und gehen individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden ein. Man könnte nun meinen, dadurch dass wir Büros planen und einrichten, seien wir vor allem mit dem Optimieren von Verhältnissen beschäftigt. Dies stimmt jedoch nur begrenzt. Durch eine durchdachte Büroplanung und den gezielten Einsatz von gesundheitserhaltenden Hilfsmitteln kann das gesundheitsbewusste Verhalten des Benutzers positiv unterstützt werden. Dadurch, dass wir mithelfen können, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, haben wir auch direkt Einfluss auf das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit unserer Kunden. Wir können also dazu beitragen, dass sich der Büromensch in seinen vier Wänden wohler fühlt. Ist das nicht schön?
In unserer langen Geschichte als JOMA Trading AG haben wir vor allem eines erkannt: Es ist die richtige Mischung, die es ausmacht und diese ist für jeden individuell anzurühren. Sie haben es inzwischen erkannt: Verhalten und Verhältnisse sind untrennbar miteinander verbunden. Um ein Problem zu lösen muss man aber erst verstehen, was die grundlegenden Themen sind. Bevor wir also unsere Mischung zubereiten, sollten wir die Zutaten kennenlernen, die uns zur Verfügung stehen.
Wir haben für Sie hier die Themen zusammengetragen, die unseren Kunden am meisten unter den Nägeln brennen:
Wie optimiere ich die Bedingungen in meinem Büro?
Besser sitzen: Wie stelle ich meinen Bürostuhl richtig ein? Klicken Sie hier!
Sitz-/Stehtische: Bewegung gegen Stress im Büro. Klicken Sie hier!
10 Tipps wie Sie Ihre Bürobeleuchtung verbessern können. Klicken Sie hier!
Lärm – Geräusche – Schall: Verschiedene Möglichkeiten der akustischen Abschirmung. Klicken Sie hier!
Soundmasking – Lärm mit noch mehr Lärm bekämpfen? Klicken Sie hier!
Raucht Ihnen der Kopf? Ja, diese Wissensansammlung hat es in sich. Immerhin beschäftigen wir uns schon über drei Jahrzehnte lang mit diesem Thema und haben einiges darüber zusammen getragen. Doch jetzt sind Sie gut gerüstet für unseren Massnahmenplan zur Umsetzung von optimierten Arbeitsbedingungen im Büro.
Der Arbeitgeber: Massnahmen
Sie haben in neue, ergonomische Büromöbel investiert? Gratulation! Nur mit der Anschaffung von neuen Möbeln ist es jedoch noch nicht getan. So mancher Büromensch des Typs „Couch Potato“ hat wohl noch gar nicht gemerkt, dass er an einem höhenverstellbaren Schreibtisch arbeitet. Die richtigen Verhältnisse mögen nun also vorhanden sein, nur das Verhalten stimmt in diesem Fall nicht. Die richtige persönliche Einstellung zu finden ist nicht nur bei Stuhl und Tisch enorm wichtig, sondern auch beim Benutzer selbst. Bei diesem so zentralen Punkt handelt es sich nicht ausschliesslich um eine Holschuld des Mitarbeitenden, sondern das Unternehmen selbst steht hier in der Verantwortung. Sich zurücklehnen und auf die Schulter klopfen, weil man der Belegschaft ergonomische Büromöbel gekauft hat, gilt nicht. Es wäre schade um die so gut gemeinte Investition.
WAS TUN? Holen Sie alles aus Ihrer Investition heraus! Gehen Sie noch die letzten lohnenswerten Meter im Rennen um mehr Gesundheit im Büro: Sensibilisieren sie Ihr Team auf den korrekten Umgang mit dem neuen Büromobiliar. Leider zeigt die Erfahrung, dass es nicht reicht, Flyer zum Thema zu verteilen und Informationen im Intranet aufzuschalten. Denn auch wenn Ihre Angestellten dankbar sind, alte Gewohnheiten sind schnell wieder da. Man muss sich an das neue Mobiliar gewöhnen und immer wieder an deren Potential erinnert werden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Erinnern Sie ihn immer wieder daran, sich zu bewegen – so lange bis der Prozess automatisiert ist.
KONKRET:
-Trommeln Sie Ihre Leute zusammen und lassen Sie sich vom Büroeinrichter Ihres Vertrauen die Möbel und deren Finessen erklären.
-Holen Sie sich einen Experten zum Thema Ergonomie im Büro ins Haus! Unsere erfahrenen Partner können Ihnen bestimmt weiterhelfen.
-Zelebrieren Sie die neue Einrichtung: organisieren Sie eine Einweihungsparty und nutzen Sie den Schwung, den so eine neue Einrichtung bringt, um das Team zu sensibilisieren.
Der Arbeitnehmer: Massnahmen
Nehmen wir mal an, die Situation verhält sich genau umgekehrt: Ein gesunder und fitter Mitarbeiter muss täglich 8.5 Stunden an seinem Platz sitzenbleiben und wird von seinem Chef schräg angeschaut, wenn er seinen Arbeitsplatz verlässt, um sich ein bisschen zu bewegen. Hier stimmt das Verhalten, dafür die Verhältnisse nicht.
WAS TUN? Suchen Sie das Gespräch! Machen Sie selbstbewusst auf die Thematik aufmerksam. Das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz hat sein „Gesundheitslatschen-Image“ abgetan, Arbeitsplatzergonomie ist sexy, topaktuell und wirtschaftlich!
KONKRET:
-Sprechen Sie vom finanziellen Aspekt der Ergonomie, denn Ergonomie im Büro ist eine äusserst rentable Investition. Zeigen Sie mit Daten und Fakten wie gross der Return on Investment ist.
-Ergonomie im Büro zahlt ein auf das Konto „Arbeitgeberattraktivität“ und das geht in Zeiten der Fachkräfteknappheit jedes Unternehmen etwas an.
-Die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter ist erwiesenermassen grösser, wenn sie in einer Umgebung arbeiten, die auf ihre Bedürfnisse hin gestaltet ist und der natürlichen Tendenz zur Bewegung entgegen kommt.
Um Sie komplett im Kampf gegen Rückenschmerzen und Muskelschwabbeligkeit zu rüsten, hier haben Sie's noch auf harte Tour:
Die Gesetzeslage
Vorbei sind die Zeiten, in denen der Büromensch stundenlang an hölzernen Schreibkontoren seine Arbeit verrichten musste und nur der Chef sitzen durfte (ja, sitzen war früher mal ein Privileg!). Nicht nur der Trend, auch das Gesetz ist auf Ihrer Seite. Die Wegleitung zu den Verordnungen 3 und 4 zum Arbeitsgesetz sagt ziemlich klar, wo’s langgeht:
Die Arbeit ist dem Menschen anzupassen, insbesondere bezüglich Organisation und Gestaltung der Arbeitsplätze und in Bezug auf die Wahl der Einrichtungen, der Arbeits- und Produktionsmethoden.
Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Kapitel 1, Artikel 2
Ich hänge da gerne noch einen dran für Sie:
Unter Ergonomie im weiteren Sinne versteht man die menschengerechte Gestaltung der Interaktion zwischen dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin und den Arbeitsbedingungen. Das Ziel ist, Arbeit und Arbeitsbedingungen dem Menschen anzupassen und nicht umgekehrt.
Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Kapitel 1, Artikel 2
Und weil’s grad so schön ist…
Bei sitzender Arbeit müssen Tisch- und Sitzhöhen aufeinander abgestimmt sein. Eine natürliche Arbeitshaltung kann nur mit höhenverstellbaren Tischen und Stühlen für einen Grossteil der Beschäftigten erreicht werden.
Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Kapitel 1, Artikel 2
Die vollständige Wegleitung zu den Verordnungen 3 und 4 zum Arbeitsgesetz finden Sie hier.
Wie sensibilisiere ich meine Mitarbeiter zum Thema Ergonomie am Arbeitsplatz? Wie kann ich meinen Chef überzeugen, dass der Kauf von ergonomischen Büromöbeln eine Investition in die Zukunft ist? Brauchen Sie noch weitere Anregungen? Rufen Sie uns an! Mit unserer langjährigen Erfahrung helfen wir Ihnen weiter.
Kommentare
Ein toller und aufschlussreicher Artikel zu einem Thema, das leider noch immer von vielen unterschützt oder als unwichtig abgelegt wird. Die richtige Gestaltung, Akkustik und natürlich auch die richtigen (ergonomischen) Möbel tragen entscheidend dazu bei, wie wir uns an unserem Arbeitsplatz fühlen. Und wenn wir uns wohlfühlen, geht uns die Arbeit doch gleich leichter von der Hand. Danke für den tollen Beitrag, der hoffentlich viele Leser erreichen wird!
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