Hallo Grippewelle! Wie beeinflusst Ihre Psyche die Gesundheit?

Ausfälle im Team? Kämpfen Sie gerade selbst mit einer Grippe? So zuverlässig wie die Fasnacht, meldet sich alle Jahre wieder auch die Grippe kurz vor dem Frühling zurück. Ringsherum wird geniest, gehustet und geschnäuzt, was das Zeug hält. Doch warum erkälten sich die einen alle paar Wochen trotz Vorkehrungen, während andere der Ansteckung mühelos widerstehen? Und warum scheint ein gesunder Lebensstil manchmal einfach nicht auszureichen?

 

Aus der physischen Sicht ist das Immunsystem der entscheidende Faktor. Sind die Keime nämlich erst einmal verteilt, muss das Abwehrsystem des Körpers ran an die Arbeit. Wenn es die Erreger bekämpfen kann, bleibt einem die Erkältung erspart. Es gibt auf der körperlichen Ebene eine Vielzahl an Dingen auf die Sie achten können, damit Viren und Bakterien ein hartes Leben haben. Dies haben wir bereits im Blogartikel  "Hallo Grippewelle! So trotzen Sie den Keimen und Bazillenschleudern im Büro!" erwähnt. Wenn Sie die im genannten Blog aufgeführten Tipps beherzigen, kann schon fast nichts mehr schief laufen.

Fast. Denn unsere Psyche übt einen häufig unterschätzten Einfluss auf unseren Körper aus. Gewissen Dingen sind wir zugegeben, etwas ausgeliefert. Andere hingegen, können wir beeinflussen und mit etwas Übung in den Griff bekommen. Auf was können Sie also sonst noch achtgeben? Kennen Sie zum Beispiel:

Die selbsterfüllende Prophezeiung

Beobachten Sie sich mal selbst. Was spielt sich in Ihrem Kopf ab, wenn der Kollege bzw. die Kollegin sich mit triefender Nase und tiefsitzendem Husten ins Büro schleppt? Bleiben Sie locker und entspannt? Oder sieht es ein paar Stunden später so aus, als hätte die Apotheke von nebenan auf Ihrem Bürotisch eine neue Filiale eröffnet?  Zu welcher Kategorie zählen Sie sich? Sehen Sie sich bereits am nächsten Morgen fit und munter am Arbeitsplatz oder krank zuhause im Bett? In wie weit beeinflussen unsere Gedanken unsere Gesundheit?

Optimisten wie auch Pessimisten sind beide gute Propheten. Weil eben das, was wir erwarten oder befürchten dazu neigt, wahr zu werden. Dazu gibt es zahlreiche Experimente. Ob wir optimistisch oder pessimistisch auf einen Mitmenschen oder eine Sache zugehen – auch wenn wir das unbewusst tun – Menschen und Umstände reagieren entsprechend darauf. Oder anders gesagt: Erwartungen beeinflussen unser Verhalten und das der anderen.

Ebenso verhält es sich beim Placebo Effekt, der in der Medizin schon lange bekannt und gut untersucht ist. Allein der Glaube an die Wirksamkeit des Medikaments trägt schon zur Heilung bei. Eine wichtige Rolle für die Behandlung spielen auch Art und Weise des gesprochenen Wortes, Handlungen und soziale Interaktionen.

Doch zurück zur Grippe. "Wetten, dass der Müller mich noch mit seinem Husten/Niesen ansteckt!" Eine Woche später liegen Sie krank im Bett. Schon sind Sie Opfer der selbsterfüllenden Prophezeiung geworden.

Da wäre es doch sinnvoll, ab sofort vorwiegend positiv zu denken. Denn wie wir jetzt gelernt haben wird sowieso mit grosser Wahrscheinlichkeit das wahr, was wir uns einreden. Probieren Sie's aus. Es klappt sehr oft! Wenn es trotzdem nicht geholfen hat, überlegen Sie sich, was Sie daraus gelernt haben oder was Sie beim nächsten Mal optimieren können und schon wird eine positive Sache daraus.

Einflüsse wie Mobbing- und Konfliktsituationen

Es gibt natürlich noch andere Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen. Nicht zu unterschätzen sind Mobbing- und Konfliktsituationen, die unser Immunsystem beeinträchtigen können.

Folgende psychosomatische Symptome können dadurch auftreten:

- Herz- und Kreislaufprobleme
- Essstörungen
- Schlafstörungen
- Verspannungen
- Muskel-, Rücken-, Nackenschmerzen
- Leistungs- und Konzentrationsstörungen

Das sind natürlich nur einige der möglichen Erscheinungen. Es gibt unzählige mehr.

Anzeichen, die kurz nach Beginn einer belastenden Situation auftreten können sind: Kopfschmerzen, Magenprobleme, Antriebslosigkeit, Unwohlsein.

Nach einem halben bis einem Jahr können Störungen des seelischen Gleichgewichts als Stressfolge vorkommen. Wenn der Mensch zu lange wartet um aus solch belastenden Zuständen herauszukommen, kann es sogar zu allgemeinen Angstzuständen oder Depressionen kommen.

Für den Betrieb bedeutet dies:

- Ausfall Mitarbeiter wegen Krankheit
- Sinkende Produktivität
- Qualitätsminderung
- Reduzierte Einsatzmöglichkeiten der Mitarbeiter
- Innere Kündigung der Mitarbeiter und somit wenig Einsatz
- Zunahme von Beschwerden
- Imageschaden

Als Mitarbeiter können Sie hier ebenfalls etwas unternehmen. Sprechen Sie mit involvierten Personen. Wenn dies nicht hilft, suchen Sie das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten und nehmen Sie die Zustände nicht einfach hin.

Was kann das Unternehmen präventiv gegen psychischen Stress durch Konflikte und Mobbing unternehmen?

- Faires und wertschätzendes Verhalten
- Schlechtes Betriebsklima wahrnehmen
- Probleme/Ängste nicht bagatellisieren
- Dauerstress nicht als Ansporn werten
- Konflikte anschauen und nach Lösungen suchen

Falls wirklich alles nichts hilft gibt es nur noch die Flucht nach vorne. In einem schlechten Betriebsklima leidet die Psyche und somit der Körper enorm und es kann besser für Sie sein, sich nach einer anderen Stelle umzusehen.

Stress ≠ Stress

Was bedeutet eigentlich Stress? "Stress ist die unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung" so die Definition von Dr. Hans Selye. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen Distress (negativ) und Eustress (positiv). Ob der Stress positiv oder negativ für den Körper ist, hängt davon ab wie wir die Stressfaktoren bewerten. Wenn Sie sich zum Beispiel freiwillig in eine Situation begeben wie Fallschirmspringen, empfindet der Körper dies als Eustress, da der Zustand kurz und aus eigenem Antrieb entsteht.

Wussten Sie, dass verliebt sein ein extremer Stress ist? Der Puls rast, das Herz schlägt bis zum Hals, der Blutdruck steigt. Weil aber viele Glückshormone ausgeschüttet werden, ist das Verliebtsein ebenfalls ein Eustress und der Körper hat keine Zeit krank zu werden.

Empfindet der Mensch eine Situation als belastend oder gefährlich, reagiert der Körper mit der Ausschüttung verschiedener Stresshormone. Damit der Druck sich nicht gesundheitsschädigend auswirkt, muss irgendwann Entwarnung gegeben werden, sonst befindet sich der Körper unter Dauerstress und das tut ihm nicht gut. Das ist, als würde man mit dem Auto immer Vollgas fahren und nie einen Service in der Garage machen. Doch was tun bei Stress? Lesen Sie mehr dazu hier. 

Die Lösung?

Checken Sie Ihre innere Einstellung. Sind Sie ein Optimist oder neigen Sie zum Pessimismus? Positiv zu denken braucht Übung und Zeit, ist aber durchaus trainierbar und hält nicht nur Ihre Psyche, sondern auch Ihren Körper gesund!

Bei Mobbing fressen Sie die Dinge nicht in sich hinein und klären Sie die Sache mit den betroffenen Personen und/oder Ihrem Vorgesetzten. Bleiben Sie nicht in einem Betrieb, in dem Sie nicht ernst genommen werden.

Vermeiden Sie Stress oder sorgen Sie dafür, ihm gezielt auszuweichen und ihn abzubauen.

Vielen Dingen kann vorgebeugt werden, indem Sie achtsam mit sich selber umgehen. Vor allem ist man nicht gefeit, aber einiges haben Sie sehr wohl in der eigenen Hand. Wieviel von was Ihnen gut tut, müssen Sie aber selbst herausfinden und wenn Sie einmal nicht weiterkommen, holen Sie sich Hilfe. Tun Sie's für sich!

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