Mein Laptop geht auf Reisen… Ein Coworking-Erfahrungsbericht
Ich bin schon ganz aus dem Häuschen! Wie wird es wohl sein?
Heute Morgen bin ich schon früh bereit gewesen für mein Abenteuer – habe gestern Abend meinen Laptop frisch abgestaubt, den Akku geladen und meine Tasche gepackt mit A4-Block, verschiedenen Stiften und was man sonst noch so braucht. Es kann losgehen!
Es sind nur ein paar Minuten bis zum Bahnhof. Es ist immer sehr spannend, zu beobachten wer ebenfalls unterwegs ist und was man morgens so macht, um sich die Zeit zu vertreiben. Während die einen auf ihr Smartphone oder ihre Gratiszeitung starren schaffen es andere kaum, die Augen offen zu halten.
Kaum habe ich mich hingesetzt, verlasse ich den Platz auch schon wieder, denn es sind nur zwei Stationen bis zum Zielort. Ich steige aus und bin voller Vorfreude, dass ich heute einen neuen Arbeitsplatz ausprobieren darf. Nach wenigen Minuten bin ich dann auch schon im Büro Lokal angekommen. Jetzt gilt es Ernst! Ich zücke mein Handy und suche die Passwort-Nummer, die ich erhalten habe, um die Eingangstüre zu öffnen!! Ooooh – ich fühle mich wie James Bond auf Mission. Vier Zahlen et voilà, schon bin ich im Coworking-Büro.
Mein "neues" Büro
Ich trete in ein und schaue mich neugierig um, grüsse die Anwesenden und suche mir einen Platz, der mir für den heutigen Tag ideal erscheint. Ich nehme gleich den Erstbesten. Es dauert jedoch nicht lange bis ich merke, dass ich an einem starren Arbeitsplatz nicht die nötige Bewegung habe, die ich von meinem höhenverstellbaren Tisch gewohnt bin. Also stehe ich auf, packe meine Sachen zusammen und schaue mich nach einem anderen Standort im Raum um. Ich erblicke zwei elektrisch verstellbare Tische (Handschnellverstellung wäre mir eindeutig lieber, aber ich will ja nicht jammern!). Viel besser! Jetzt kann die Arbeit beginnen.
Begegnungen und Vielfalt
Fleissig tippe ich auf der Tastatur, überlege, korrigiere und texte weiter. Es läuft prima… Da kommt ein Herr aus der hintersten Ecke und unterbricht mein konzentriertes Arbeiten abrupt. Er stellt sich mir persönlich vor, erklärt, dass er bei einer Bank arbeitet, seit Jahren schon Co-Worker ist und wahnsinnig gerne hier ist! Er will wissen, ob ich schon mal hier war und ich muss ihm gestehen, dass ich eine blutige Anfängerin bin, was Coworking Spaces angeht. Dass ich das unbedingt einmal habe ausprobieren wollen, sage ich ihm gleich auch noch. Er geht wieder an seine Arbeit und ich schreibe ebenfalls an meinem Text weiter.
Kurze Zeit später richtet sich eine Frau bei mir am Nebentisch ein. Auch mit ihr plaudere ich kurz. Ich erfahre, dass sie meistens am Morgen im Coworking Büro arbeitet um unter die Leute zu kommen und am Nachmittag jeweils im Home-Office ist. Dann geht die Eingangstüre auf und es kommt eine Person um sich in der Küche einen Kaffee zu holen, macht mit einem anderen Co-Worker ein Kaffee-Kränzchen und geht wieder zur Türe hinaus. In der Mittagspause erfahre ich von besagter Person, dass sie in der Werbefirma nebenan arbeitet. Spannend!
Es ist absolut interessant, was für ein gemischtes Volk mit unterschiedlichen Tätigkeiten sich in so einem Coworking Space trifft. An diesem Ort zu arbeiten fühlt sich entspannt und doch produktiv an. Eine kleine Pause wird dann gemacht, wenn sie gebraucht wird und nicht wenn die Uhr es einem sagt.
Ambiente & Atmosphäre
Die Räumlichkeiten sind hell und freundlich. Zwei Wände haben farbliche Akzente in grün und orange, was sehr erfrischend ist. Die Arbeitstische sind über den ganzen Raum verteilt, was dem einzelnen auch den nötigen Abstand gibt, um für sich zu arbeiten. Ein Gestell dient als Raumtrenner und hat Büropflanzen darauf, was einen schönen Akzent setzt. Zwischen offener Küche und Gestell ist ein grosser Besprechungstisch, der über Mittag auch als Lunchtisch gebraucht werden kann.
Mitten im Raum befinden sich zwei Sofas, die einander gegenüberstehen und mit kleinen Tischen getrennt sind. Je nach Tätigkeit, kann man sich in diesem grossen Raum platzieren, kann zum Telefonieren ein paar Schritte gehen und wenn das Gespräch länger dauert, gibt es auch einen Nebenraum in dem Mann oder Frau sich zurückziehen kann. So werden die anderen nicht zu fest aus der Konzentration gerissen oder man kann Dinge besprechen, die nicht für ihre Ohren gedacht sind! Je nach Arbeit ist es ideal, abzuwechseln zwischen Sitz-/Stehtisch, Sofa / Lounge-Bereich oder einem anderen Platz im Raum. Die sich örtlich ändernde Perspektive holt die grauen Hirnzellen aus der Reserve und aktiviert sie.
Und wenn die to-do Liste abgehakt ist oder plötzlich ein dringender Termin wahrgenommen werden muss oder ganz einfach - es ist einem nicht mehr nach arbeiten zu Mute - packt man seine Sachen zusammen, verabschiedet sich und arbeitet zu einem anderen Zeitpunkt weiter. Das kann später auf der Heimreise im Zug, im Home-Office oder vielleicht am nächsten Tag im Geschäft sein.
Fazit
Der Tag im Büro Lokal war für mich eine spannendes Erlebnis und eine grosse Bereicherung. Es ist total interessant, die gewohnten Arbeiten in einem anderen Umfeld zu tätigen. Ich kann diese Erfahrung nur weiterempfehlen.
Haben Sie auch Erkenntnisse gesammelt als Gelegenheits-Co-Worker oder sind Sie schon seit Jahren begeistert von dieser Arbeitsmethode? Schreiben Sie uns, was Sie beeindruckt hat!
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