Post-Holiday Blues – es ist alles halb so schlimm

Es ist weder ein Witz noch ein Hirngespinst von Möchtegern-Psychologen, es gibt ihn wirklich: Den "Post-Holiday-Blues". Das ist diese fiese Stimmung, die uns manchmal nach den Ferien auflauert und ungefragt ins Büro begleitet. Die meisten von uns kennen dieses kleine Monster, das die Macht hat, uns zu verstimmen und uns auch mal den Einstieg in den Alltag schwer macht. Aber ER-kennen wir es auch als das was es ist?
Der "Post-Holiday-Blues" oder das "Post-Holiday-Syndrom", das sind jene Übel, die uns nach einem schönen Urlaub heimsuchen können: Antriebslosigkeit, Trägheit, ja manchmal bis hin zu Appetitlosigkeit und Schlafstörungen.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann lassen Sie uns doch mal schauen, wie Sie da wieder raus kommen. Dieser Artikel wird Ihnen helfen, wieder gut in den Alltag zu starten und das Monster in ein Schmusekätzchen zu verwandeln.

Die gute Nachricht: Vieles geht im Kopf ab! Wir können uns gut umprogrammieren, denn manchmal machen wir uns das Leben schwerer als es ist.

Vorbereitung, Vorbereitung…

Bald ist es soweit und wir düsen ab in den verdienten Urlaub! Das will auch gut vorbereitet sein. Also checken wir das Wetter an unserer Zieldestination wieder und wieder, über Mittag geht’s noch kurz zum Bikinishoppen und wir versichern uns drei Mal, ob der Reisepass auch wirklich noch gültig ist. Kurzum, unsere Konzentration leidet schon mal unter der Vorfreude auf die kommenden Ferientage. Manche von uns verhalten sich wie kleine Kinder kurz vor Weihnachten. Völlig aufgedreht bemerken wir nicht mal mehr die verdrehten Augen der Kollegen, wenn wir unsere Urlaubspläne zum hundertsten Mal mit der Welt teilen. Aber halt! Eigentlich geht’s hier nicht um die Vorbereitung Ihrer Ferien, sondern um die Ihrer Rückkehr! Denken Sie also daran, ihrem Zukunfts-Ich keine bösen Fallen zu stellen und bereiten Sie Ihre Rückkehr vor. So erwischt Sie der Stress nicht eiskalt und die Erholung bleibt länger bestehen. Wie Sie das machen, das lesen Sie hier.

Ferien sind Ferien!

Gehören Sie zu dem Typ Büromensch, der im Urlaub in Gedanken oft bei der Arbeit ist oder – schlimmer noch – in den Ferien Mails checkt oder im Büro anruft? (An dieser Stelle atme ich entsetzt und hörbar Luft ein – HHHHH!) Nein! Das. Darf. Man. Nicht. Leider sind Sie da aber in bester Gesellschaft, wie eine Studie von travel24.com 2014 ergab. Doch schauen Sie selbst was Arbeitnehmer während ihres Urlaubs alles so machen:

Was Ihnen dabei aber klar sein muss: Egal ob Manager oder nicht, wenn Sie im Urlaub an die Arbeit denken, haben Sie Ihre Entspannung schon verspielt. Auch wenn es "nur mal diese eine Mail" ist. Und es macht Sie nicht zu einem besseren Mitarbeiter, wenn Sie im Urlaub arbeiten. Im Gegenteil. Es ist eigentlich sogar egoistisch, während des Urlaubs seine Zeit der Arbeit zu widmen. Denn so leiden Ihre Erholung und Ihre Performance nach dem Urlaub gleich mit. Und wer muss das wieder ertragen? Richtig, die anderen. Also denken Sie auch mal an andere und geben Sie mal ausnahmsweise nichts auf Ihre Arbeit und Ihre Kollegen! (Sie Egoist!)

Aaaach – nur noch 2 Tage…!

Es ist alles eine Sache der Einstellung: Wow – Noch 2 volle Tage in diesem Paradies! Ich werde heute noch den schönen Schirmchendrink bestellen, den ich an der Bar gesehen habe, die hübsche braungebrannte Brünette oder das braungebrannte Muskelpaket (Optionen offen – gilt nicht für Honeymooners…) ansprechen. An meinem letzten Abend gönne ich mir das teure Abendessen mit dem speziellen Wein und dem Riesendessert. Kalorienzählen? Pfff! Letzter Abend! Wen interessiert’s? …noch Fragen?

Nicht gleich wieder von 0 auf 100

Sie sind wie ein Auto, das lange in der Garage gestanden hat oder der Spitzensportler nach der Reha. Starten Sie zu schnell los, gehen Sie gleich wieder kaputt! Also bitte: Gehen Sie es langsam an, nur keine Hektik. Geniessen Sie die Zeit nach dem Urlaub, schalten Sie einen Gang herunter. Auch wenn es für Tratsch im Büro sorgt, in spätestens 2 Wochen sind Sie wieder voll dabei und alle bösen (unerholten) Zungen schweigen. Ein guter Trick ist auch, den Wochen"start" auf einen Donnerstag zu legen, dann ist das Wochenende nicht mehr so weit entfernt. Oder aber Sie kommen zwei Tage früher zurück, um sich Zuhause etwas einzuleben und langsam dem Alltag anzunähern. Glauben Sie mir – das wirkt Wunder!

Nachhaltig entspannt

Jetzt arbeiten wir doch mal daran, die wohlige Entspannung nach dem Urlaub zu behalten. Bereit? Das Wort heisst Meditation. Oft belächelt, aber enorm wirkungsvoll. Ob 10 Minuten oder eine Stunde. Hinsetzen, Augen schliessen und Gedanken loslassen. Wem das nichts sagt, der versuche Folgendes: einfach mal an etwas Schönes denken. Wie wär‘s denn mit den letzten Urlaubstagen mit Schirmchendrink und Superdinner? Vielleicht möchten Sie auch Musik aus dem Urlaubsort leise im Hintergrund trällern lassen. Sie werden sehen, so entspannt sind Sie sonst praktisch nie! Eigentlich ein gratis Kurzurlaub.

Hans im Schneckenloch…

Denken Sie mal nach, Sie haben sich bestimmt auf etwas von zu Hause gefreut. Fangen Sie gleich damit an, wenn Sie im Auto, Flugzeug, Bahn auf dem Weg zurück sitzen. Meine Top drei Liste:

1. Meine Liebsten - sie hören mir bei meinen Urlaubsschwärmereien auch bestimmt aufrichtig zu.

2. Meine Haustiere - es freut mich immer, wenn mich bei meiner Rückkehr keine zerzausten Hungerhaken empfangen. An dieser Stelle vielen Dank an meine Nachbarin!

3. Mein Bett - jedes Hotelbett kann einpacken!

Und so verbleibe ich und sage Tschüss Post-Holiday-Blues und auf Nimmerwiedersehen! Und ich plane im Kopf schon mal den nächsten Superurlaub. Falls all dies nicht hilft, sollten Sie sich wirklich fragen, ob ihr Job Sie noch erfüllt oder ob es nicht Zeit ist, sich nach etwas Neuem umzuschauen. Denn auch wenn das Monster uns alle mal erwischt: es ist eigentlich nur halb so schlimm.

Kommentare

Gerade zurück aus dem Urlaub kann ich das echt gut nachfühlen. Und endlich weiss ich auch, woher das kommt mit den Anlaufschwierigkeiten. Das das sogar einen eigenen Namen hat, hätte ich aber nicht gedacht.

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