So einfach machen Sie sich und andere glücklich!
Sicher waren Sie auch schon einmal im englischsprachigen Raum. Wenn Sie dort mit jemanden sprechen, wird es kaum ein paar Minuten dauern, bis Sie ein ausgesprochenes Lob hören: Wie gut Sie englisch sprechen, wie geschmackvoll Ihre Bluse ist oder wie wertvoll die Tipps in Ihrer Präsentation waren… Seien Sie ehrlich, jeder von uns fühlt sich doch geschmeichelt bei so viel Aufmerksamkeit! Im deutschen Sprachraum kommt gleich nach dem „sich geschmeichelt fühlen“ das peinlich berührt sein und das Abwerten der eigenen Leistung mit Äusserungen wie "ach, das war keine Hexerei!". Warum machen wir das immer wieder?
Jeder ist wertvoll…
Was ist Selbstwertschätzung? Selbstwertschätzung heisst: Sich selbst als wertvoll erachten! Dies wiederum setzt voraus, sich mit all seinen Stärken und Schwächen anzunehmen. Ein positiver Selbstwert ist die grundlegende Gewissheit, dass man wichtig ist, unabhängig vom eigenen Verhalten und persönlichen Fehlern. Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl empfinden sich nur als bedeutend, wenn sie Lob und Anerkennung von anderen erhalten oder erfolgreich sind.
Wertschätzung hat auch mit Respekt zu tun.
Höfliche Umgangsformen - ein Lächeln - ein Händedruck – Blickkontakt – Pünktlichkeit – aufrichtiges Lob, das nicht an eine Bitte geknüpft ist – Glückwünsche – ein interessiertes Hinhören – ein wohlwollendes Nicken – ein kleines Geschenk oder Aufmerksamkeit. All das signalisiert Interesse und Sympathie.
Ein wertschätzender Umgang mit anderen Menschen macht sich bezahlt, denn die Freundlichkeit und Anerkennung, mit der man andere behandelt, wird oft genug zurückgegeben.
Wie sieht ein und derselbe Tag aus, wenn wir unsere Mitmenschen und sie uns wertschätzen oder eben nicht? Tauchen wir ein in beide Welten.
2x Mal Montag
Schauen wir uns also das alltägliche Leben der Monika Müller (MM) an. Spielen wir doch einen Arbeitstag durch und beginnen zu Hause beim Frühstück.
Alltag ohne Wertschätzung
Monika Müller macht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und ihr Herr Gemahl ebenfalls und das nur weil es wieder Montag ist. Sie schweigen sich an bis sie aus dem Haus geht, dann ein kurzes „tschüss“ und weg ist sie. Im Büro angekommen ein kaum hörbares „Morgen“ zu den Kollegen. Sie ist noch nicht abgesessen, da brüllt ihr Chef bereits: „Frau Müller, in mein Büro und zwar sofort!“ MM murmelt vor sich hin: „Was habe ich denn jetzt wieder verbrochen? Der Meier könnte ruhig freundlicher sein.“ Kaum wieder an ihrem Arbeitsplatz zurück, kommt die Kollegin vom 1. Stock, schmeisst ihr kommentarlos irgendwelche Unterlagen auf den Tisch und sagt: „Brauche alles bis zehn Uhr!“ Dreht sich und weg ist sie. So geht das den ganzen Morgen weiter. Kurz vor der Mittagspause hört sie, wie die Arbeitskolleginnen sich bereit machen und ohne sie zum Lunch gehen. Was für ein Sch…tag denkt sich Monika Müller und sie hat noch den ganzen Nachmittag vor sich…
Alltag mit Wertschätzung
Monika Müller kommt etwas müde aber gutgelaunt an den Frühstückstisch. Ihr Mann bringt ihr den frisch duftenden Kaffee. Sie bedankt sich und sie plaudern über dieses und jenes. Als beide aus dem Haus gehen, gibt es einen Abschiedskuss und beide wünschen sich einen guten Arbeitstag. Im Büro angekommen, grüsst Monika Müller ihre Kollegen mit einem freundlichen Lächeln. Sie ist noch nicht abgesessen, da brüllt ihr Chef bereits: „Frau Müller, in mein Büro und zwar sofort!“ Sogleich antwortet einer der Kollegen: „Der Meier hat wahrscheinlich schlecht geschlafen, wird halb so wild sein“ und zwinkert ihr aufmunternd zu. Kaum wieder an ihrem Arbeitsplatz zurück, kommt die Kollegin vom 1. Stock und übergibt Monika Meier die Unterlagen, von denen sie ihr am Freitagnachmittag per Mail geschrieben hatte. „Wie du weisst, benötige ich alles bis zehn Uhr. Danke, dass du das spontan übernommen hast! Ich werde mich bei dir revanchieren!“ dreht sich um und geht. Um 11.00 Uhr fragt eine andere Kollegin, ob sie auch Lust habe, am Mittag das neue Restaurant auszuprobieren. Monika Müller freut sich, dass die Kolleginnen an sie gedacht haben und sagt gerne zu. Kurz vor der Mittagspause packt sie ihre Tasche und geht mit den anderen zum Lunch. Was für ein kurzweiliger Vormittag denkt sich Monika Müller und sie hat noch den ganzen Nachmittag vor sich…
Wie Sie sehen, reicht ein halber Tag schon aus um fast bildlich klar zu machen, um was es geht.
Wertschätzung und Lob sind zwei Dinge
Wertschätzung wird oft mit Lob gleichgesetzt. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: "Wertschätzung ist eine Grundhaltung und bedingungslos, Lob ist an etwas Bestimmtes geknüpft, eine immaterielle Belohnung für eine gute Tat oder Arbeit", wie der Luzerner Coach und Unternehmensberater Othmar Fries sagt. Lob wird meist von einer "mächtigeren" Person erteilt, jemand urteilt, der andere wird beurteilt. Zuerst sind es die Eltern, dann die Lehrer und jetzt der Chef. Wertschätzen ist unabhängig von Hierarchien, denn anerkennen und achten können sich Führungskräfte & Mitarbeiter, Freunde, Eheleute und sogar Fremde.
Wertschätzung betrifft die Person. Lob (und somit auch Tadel) betrifft die Handlung dieser Person.
Beispiele für Wertschätzung in der Praxis
Fokussieren Sie sich auf das Gute. Das ist manchmal leichter gesagt als getan.
Sie finden Ihren Chef oberpingelig und jene nörgelnde Kundin, die schon wieder anruft, bringt Sie schon mit ihrer Stimme auf die Palme? Lenken Sie die Aufmerksamkeit lieber auf positive Aspekte. Ändern Sie Ihren Blickwinkel. Sie werden dem anderen wohlwollender begegnen – und dieser im Gegenzug auch Ihnen. Fazit: Hat der Chef nicht Adleraugen oder eine Trüffelnase für Ungereimtheiten? Und bringt es die Kundin mit Ihren Reklamationen nicht auf den Punkt? Eben. Akzeptieren Sie ebenfalls Eigenarten. Der eine Kollege hat immer "Tag der offenen Tür", der andere zieht es vor sich abzukapseln. Ist das eine richtig und das andere falsch? Beides sollte Platz haben. Wertschätzung bedeutet unterschiedliche Persönlichkeiten so wie sie sind, zu akzeptieren.
Anerkennung ist ein zentraler Motor
Mitarbeitende möchten sehen, wie ihr Engagement zur Kundenzufriedenheit oder zur Verbesserung eines Ablaufs beiträgt. Übrigens haben Studien gezeigt, dass Arbeitnehmer bessere Leistungen bringen, wenn gewürdigt wird, was sie tun.
Im Alltag also mal öfters "DANKE" und statt "gar nicht so schlecht" einfach ein "gut gemacht" sagen, dann sind Sie sicher auf dem richtigen Weg. Wussten Sie, dass die Wertschätzung sich selber und anderen gegenüber nicht angeboren ist, sondern erlernt und verbessert werden kann? Gerade im Alltag offenbart sich die Wertschätzung in kleinen Gesten (wie oben beschrieben), die aber einen grossen Unterschied machen.
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