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Gesundheitsfalle Home Office

Macht Home Office krank?

Wer von Zuhause arbeitet, leidet häufiger unter psychischen Problemen wie Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen als Beschäftigte, die jeden Tag ins Büro fahren.

Nach fünf Jahren steht im Jahr 2022 die nächste grosse Schweizer Gesundheitsbefragung an. Roy Salveter, Leiter Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit BAG, befürchtet einen Rückschlag in den sich sonst stetig verbessernden Resultaten der Statistik, die im Jahr 2008 lanciert wurde. Die positive Entwicklung hin zu mehr Aktivität und somit zu mehr Gesundheit könnte sich tatsächlich nicht fortsetzen.

Home Office = weniger Bewegung

Der Grund: «Lockdown» und Home Office. Obwohl Zahlen und Fakten zur Situation seit Anfang 2020 noch spärlich vorhanden sind, zeigte eine deutsche Studie eine Zunahme von durchschnittlich einem Kilogramm Körpergewicht während des ersten «Lockdowns». Der zweite «Lockdown» dauert deutlich länger an und war wettertechnisch während den Wintermonaten nicht so attraktiv für Outdoor Sportarten. Dass ausserdem viele Sporteinrichtungen nicht zugänglich sind, verschlimmert die Lage zusätzlich.

Viele von uns arbeiten immer noch vorwiegend im Home Office. Diese drastische Verkürzung des Arbeitswegs mag für einige positiv sein. «Kein Arbeitsweg» bedeutet in vielen Fällen aber auch weniger Bewegung. Weiter fallen die so wichtigen Unterbrechungen vom Sitzen weg: Kein Gang zum Drucker, dem Kollegen, der Kantine oder zur Kaffeemaschine. Oder dieser ist deutlich kürzer.

Bewegung bedeutet Gesundheit

Ausgleich durch Sport am Abend? Schön und gut. Tatsächlich bringt es leider wenig, wenn man tagsüber stundenlang sitzt und dann am Abend Sport treibt. Das regelmässige Unterbrechen einer sitzenden Tätigkeit ist wichtig für unser Herz-Kreislaufsystem. Schweizer seien zwar allgemein sportlich sehr gut aufgestellt, heisst es beim BAG. Das Home Office macht es uns jedoch zur Zeit sehr schwer, uns ausreichend zu bewegen.

Das Leiden «Rückenschmerzen» als Spitzenreiter 2020

Das Berliner IGES Institut wertete Daten von mehr als 2,4 Millionen Erwerbstätigen aus. Das Resultat: Die Zahl der Krankheitstage wegen Rückenleiden ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. Auf Probleme mit dem Muskel-Skelett-System war mehr als jeder fünfte Fehltag zurückzuführen. Pro 100 Versicherte betrug die Zahl der Fehltage mit der Diagnose Rückenschmerz 93, diesen Wert gab es seit Jahren nicht. Auch die psychischen Erkrankungen nahmen im Jahr 2020 deutlich zu. Sie liegen auf Platz zwei für eine Krankschreibung. Bei den sogenannten «Anpassungsstörungen» gab es 2020 eine Steigerung von acht Prozent. Anpassungsstörungen sind psychische Veränderungen oder Störungen des Sozialverhaltens aufgrund von belastenden Lebensereignissen.

Wie können wir vorbeugen?

Wir sollten uns bewusst sein, was Home Office für uns und unsere Gesundheit bedeutet und handeln, bevor die Probleme auftauchen. Jetzt ist es umso wichtiger, Bewegung in den Alltag einzubauen und auf eine gesunde und ergonomische Arbeitsweise zu achten. Sport, regelmässige Spaziergänge und bewegte Arbeitspausen sollten in den Alltag integriert werden und helfen uns, physisch und mental gesund zu bleiben.

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