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#Büroidee: Grossraumbüro

Brennpunkt Grossraumbüro

Es gibt plausible Gründe dafür, warum Grossraumbüros so etwas wie ein Standard geworden sind. Wie man die Nachteile durch kluge Planung und Einrichtung in den Griff bekommt, zeigen wir hier auf.

1. „Das Grossraumbüro macht krank!“

Schlechte Luft, zu viel Lärm, mangelnde Privatsphäre – das sind die bekanntesten Reklamationen, wenn es ums Arbeiten im Grossraumbüro geht. Warum verdrehen Büromenschen die Augen beim Gedanken daran in einem offenen Büroraum zu arbeiten? Wir sind der Meinung, es ist die scheinbare Machtlosigkeit der Situation.

Im Grossraumbüro sind wir Büromenschen Reizen ausgesetzt, bewegen uns mit vielen Arbeitskolleg*innen durch den Arbeitsalltag und haben dabei alle ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Es müssen darum oft Kompromisse eingegangen werden: Kontrollierte Lüftung statt Fenster öffnen, Ohropax oder Kopfhörer für konzentriertes Arbeiten, Rückzug in die Cafeteria, wenn alles zu viel wird. Für viele Büromenschen bedeuten solche Kompromisse ein Gefühl des „Ausgeliefertseins“. Man befindet sich im Grossraumbüro oft in einer Situation, die man selber nur sehr wenig bis gar nicht beeinflussen kann.

Das Grossraumbüro hat die europäische Bürolandschaft längst erobert. Oftmals ist das Ziel bei der Planung von neuen, offenen Büroflächen, Fläche einzusparen, d.h. höhere Flächeneffizienz = geringere Bürokosten. 

„Grossraumbüros sind organisatorische und räumliche Zusammenfassungen von Büro- oder Bildschirmarbeitsplätzen auf einer 400 m2 oder mehr umfassenden Grundfläche, die mit Stellwänden gegliedert sein können.“
(Definition gemäss ASR A1.2, iba online)

 

Das Grossraumbüro macht also nicht per se krank, eine Wohlfühloase ist es indes meist auch nicht gerade.

#Bürotipps: (Un-)Glücklich im Büro

Das Empfinden darüber, was gute Arbeitsbedingungen sind, ist subjektiv.

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2. Lebensraum Büro: Hier verbringen wir „das halbe Leben“

Während unseres Arbeitslebens arbeitet ein Vollzeitangestellter ungefähr 87‘000 Stunden (52 Wochen – 5 Wochen Ferien – 1 Woche sonstige Absenzen x 42 Stunden pro Woche x 45 Jahre).

87‘000 Stunden.

Das Büro ist ja nicht einfach ein Ort, den wir besuchen, weil es uns Spass macht. An unserem Arbeitsplatz werden Leistung und Resultate erwartet, für die wir bezahlt werden. Bedenkt man, wie viel Zeit man an diesem Ort verbringt, spielt es durchaus eine Rolle, wie wohl man sich dort fühlt. So sieht das auch das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

„In vielen Studien konnte bereits festgestellt werden, dass gerade die Gestaltung der räumlichen Arbeitsumgebung einen essentiellen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Motivation und das Wohlbefinden der Beschäftigten ausübt.“

(Studie „Office Analytics“, Fraunhofer IAO)

Die oben erwähnte Studie „Office Analytics“ hat auch untersucht, inwiefern die zur Verfügung stehende Fläche einen Einfluss auf Produktivität, Motivation und Wohlbefinden hat. Das Resultat: je grösser die zur Verfügung stehende Fläche, desto höher punktete die bewertete Bürofläche in den drei genannten Bereichen. Was nun? Noch näher zusammenrücken oder doch lieber ein der Arbeitsaufgabe angepasstes und angenehmeres Arbeitsumfeld bieten?

Kritiker heben die Hand zur Gegenfrage: Wozu ins Büro investieren, wenn doch die Digitalisierung uns das Arbeiten von überallher ermöglicht? Tatsächlich hat sich die Arbeit des Büromenschen grundlegend verändert. Durch die Digitalisierung wurden viele Routinetätigkeiten automatisiert, die Tätigkeitsprofile wandeln sich, es wird mehr im konzeptionellen und kreativen Bereich gearbeitet. Wir sind zeitlich und örtlich flexibel geworden. Diese Veränderungen setzen neue räumliche Grundbedingungen voraus. Das Büro ist jedoch mitnichten überflüssig – im Gegenteil. Es wird immer mehr zum Ort der Identifikation mit dem Unternehmen, quasi der „Heimathafen“. Ausserdem ist es der Ort, an dem man sich mit seinen Bürokollegen persönlich austauschen kann. Sei das, um im Verkaufsmeeting die Zahlen zu besprechen oder – seien wir ehrlich - in der Cafeteria über den neuesten Büroklatsch informiert zu werden.

Die Zufriedenheit mit der Büroumgebung hat einen wesentlich stärkeren Einfluss auf die Erfolgs-Indizes „Performance“, „Commitment“, „Motivation“ und „Wohlbefinden“ als die Möglichkeit des autonomen Arbeitens.

(Studie „Office Analytics“, Fraunhofer IAO)

Die Büros von heute haben sich gewandelt, sie müssen der neuen Art zu arbeiten entsprechen und mehr Möglichkeiten für Kommunikation und Kollaboration beinhalten (mehr dazu erfahren Sie hier). Und sie müssen ein Ort sein, an dem wir uns wohlfühlen und gesund arbeiten können. Zur Erinnerung: 87‘000 Stunden.

VELUM Sofasystem für ungestörte Besprechungen!

Das Loungemöbel Velum von Girsberger bringt frischen Wind in die Polstermöbelwelt. Beim Sitzen ensteht ein erfrischend grosszügiges Raumgefühl.

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3. Umgebung schaffen

Wie kann ich nun Verhältnisse schaffen, die einen positiven Einfluss auf die darin arbeitenden Büromenschen haben? Wie kann ich Wohlbefinden, Motivation und somit auch Leistungsfähigkeit unterstützen und fördern? Indem die Umgebung optimiert wird. Dazu müssen keine riesigen Umbaupläne geschmiedet werden, vieles lässt sich auf sehr einfache Weise realisieren.

Das Büro ist wie ein Mosaik. Auf der Bürofläche finden sich Arbeitsplätze, Aufenthaltsräume, Sitzungszimmer, Druckerzonen, Empfang, Archiv, Verkehrswege und so weiter. Sie sind die Mosaiksteinchen. Werden sie zusammengefügt, entsteht ein Muster. Dieses Muster entspricht den Verhältnissen. Wir teilen dieses in drei Bereiche auf:

1. Das Bürolayout:

Das Bürolayout entspricht der Anordnung der verschiedenen Mosaiksteinchen. Es gibt verschiedene Formen, die zu einem grossen Ganzen angeordnet werden. Konkret für das Bürolayout heisst das, dass die Verkehrswege breit genug sind, die Mitarbeitenden genügend Platz für sich selbst haben. Die Aufteilung des Büros ist logisch und ermöglicht fliessende Abläufe. Das Layout fördert die Kommunikation wo nötig und bietet Möglichkeiten für konzentriertes Arbeiten.

2. Die Ausstattung:

Die Ausstattung steht für die Beschaffenheit, die Qualität der Mosaiksteinchen. Es sind ergonomische Büromöbel vorhanden, die auf den Menschen eingestellt werden können. Die eingesetzten Möbel und Arbeitsmittel entsprechen dem, was benötigt wird und sind ausreichend vorhanden. Den (Büro-)menschlichen Grundbedürfnisse (Luft, Licht, Klima) wird Sorge getragen.

3. Die Dekoration:

Die Dekoration, das sind die Farben und Oberflächenbeschaffenheit der Mosaiksteinchen. Farben strukturieren einen Raum, mit Farben werden Aussagen gemacht. Die verwendeten Materialien sollten von guter, langlebiger Qualität sein. Dekorationsgegenstände geben dem Büro eine Identität. Ziel der Büroplanung ist es, die Mosaiksteinchen so zu legen, dass die darin arbeitenden Büromenschen sich natürlich, produktiv und gesund bewegen und ihrer Arbeit nachgehen können.

Mehr Informationen zum Thema „Verhältnisse“ finden Sie in unserem Blog in der Serie „Gesund im Büro: who cares?“

Ergonomie für Grossraumbüros

Wichtige Tipps zum Thema "(Gross-) Raumgliederung" und "Mehr Bewegung" finden Sie hier...

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4. Verhalten anpassen

Die Umgebung zu optimieren ist der erste, einfachere Schritt. Beim Verhalten wird es persönlich. So kann ein Büro noch so optimiert werden, wenn der Büromensch sein Verhalten nicht anpasst und die gebotenen Möglichkeiten nicht annimmt, ist keinem geholfen.

Das Verhalten anzupassen, heisst bei uns zweierlei:

1. Bewegung ins Büro bringen
Die Kunst bei der Optimierung der Verhältnisse liegt darin, den Büromenschen zur Bewegung zu verführen. Die Büroeinrichtung sollte Bewegungsanlässe bieten, welche die Benutzer einfach und teilweise sogar unbewusst in ihren Arbeitsalltag mit aufnehmen. Ein paar Beispiele:
Ein Sitz-/Stehtisch mit Handschnellverstellung wird intuitiver und somit öfter genutzt, als ein motorisch verstellbarer Tisch.
Stehungen sind effizienter als Sitzungen! Die Teilnehmer sind aktiver und die Traktanden werden speditiver abgehandelt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zentrale Druckerstationen sind kein unnötiges Aufstehen vom Arbeitsplatz, sondern bieten einen Anlass mehr, sich zu bewegen.

2. Kompetenzen fördern
Wie funktioniert dieser Bürostuhl? Weshalb sollte ich meinen Tisch überhaupt verstellen? Es ist mir immer zu dunkel hier!

Indem die Mitarbeitenden das Mobiliar kennen lernen, lernen sie auch, damit umzugehen. Dies ist die erste Kompetenz, die sich die Nutzer aneignen sollten, die sogenannte Ergonomiekompetenz.
Die Nutzer kennen ihre persönliche Einstellung am Arbeitsplatz in Bezug auf Bürostuhl, Tischhöhe, etc.. Dadurch kann der Nutzer die Möbel selber verstellen und auf sich einstellen.
Die Nutzer erleben Büro mit allen Sinnen und ändern Unangenehmes: Ist es zu dunkel, wird die Beleuchtung individuell angepasst. Schmerzt der Rücken, so wird die Arbeitshaltung verändert.

Die zweite Kompetenz ist die Raumkompetenz. Sie ist gerade im Grossraumbüro, bzw. im Multi-Space Büro sehr wichtig.
Die Nutzer lernen, den passenden Ort im Multi-Space Büro für die aktuelle Aufgabe zu wählen: Kurzbesprechungen werden nicht am Arbeitsplatz, sondern an einem dafür vorgesehenen Begegnungsort abgehalten.
Die Nutzer lernen, mit Störfaktoren umzugehen: Für konzentrierte Arbeit sucht sich der Nutzer einen Ort im Büro, der arm an Umgebungsreizen ist. Kreative Arbeit verbringt der Nutzer in einem dafür vorgesehenen Setting.
Die Nutzer nehmen die Ergonomiekompetenz mit auf die Bürofläche. Das heisst, das Lounge-Sofa mag noch so bequem sein, Ihre Mitarbeiter*innen fläzen trotzdem nicht stundenlang mit dem Laptop darauf herum.

Adieu Unabänderbarkeit der Situation!

Multi Space: Zukunft des Grossraumbüros
Das Multi Space Büro ist eine konsequente Weiterentwicklung des Grossraumbüros, in der verschiedene Bürobereiche in einem Raum kombiniert werden.

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5. Sie haben es in der Hand!

Verhalten und Verhältnisse gehen Hand in Hand. Sie zu verändern, ist eine Team-Aufgabe. Darum:
Sehen Sie den Büroraum als Chance! Das Projekt „Büro“ kann ein Sprungbrett sein für weitere spannende Themen rund um Betriebliche Gesundheitsförderung, Team Building, Kultur & Werte.

Seien Sie sich dabei bewusst: Bürogestaltung ist individuell, Nutzer sollten mitreden können. So wird das Büro nicht nur noch mehr zum Ort der Identifizierung, auch die Akzeptanz ist um einiges höher, wenn die Nutzer die Möglichkeit haben, das Projekt mitzugestalten.

Unsere Bitte an die Führungsetage: Das Glück im Büro ist eine Führungsangelegenheit. Nehmen Sie sie wahr, es wird sich lohnen.

ERGONOMIE: Knowhow, Tipps & Tricks

Wir haben für Sie ein Kompendium zum Thema "Ergonomie im Büro" zusammengestellt. Darin werden alle - auch für die Einrichtung von Büroinseln - wichtigen Fakten zu den Themenbereichen Akustik, Lichtverhältnisse etc. ausführlich behandelt.

Ergonomie-Wissen von A-Z...
Mehr Lebensqualität im Büro durch Ergonomie-Knowhow: Unser Expertenwissen geben wir gerne an Sie weiter.
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10 Experten-Tipps
Bleiben Sie fit im Büro! 10 wertvolle Tips zur Einstellung von Tisch, Stuhl, Monitor & CO. Checken Sie kurz Ihren Arbeizsplatz!
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Die Verstellungen der Steh-/Sitztische....
Mit Motor- oder manuell? Auf manche Dinge kommt man nicht alleine. Hier finden Sie wertvolle Ratschläge und Entscheidungshilfen.
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BÜROCHECK: Der kürzeste Weg zu Ihrer neuen Einrichtung

Schritt 1:
Mit unserem Bürocheck können Sie in wenigen Minuten und mit ein paar Klicks die Rahmenbedingungen für die Planung Ihres perfekten Arbeitsplatzes festlegen. Ergonomisch, design-orientiert – auf jeden Fall auf Ihr Budget und individuellen Bedarf zugeschnitten.
[Hier gehts zur Bürocheck]

Schritt 2:
Im Handumdrehen machen sich unsere Planungsprofis daran, Ihren individuellen Wunscharbeitsplatz zu gestalten. Ob Sie nun an einen neuen Schreibtisch denken oder von einer kompletten Büroeinrichtung träumen, Sie werden direkt von einem unserer erfahrenen Einrichtungsberater kontaktiert und persönlich beraten. Natürlich ist dieser Service für Sie unverbindlich und kostenlos.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ihr JOMA-Team

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