Starbucks, New Work und – Bürosofas

Starbucks, New Work und – Bürosofas?

Haben Sie schon mal in einer Starbucks Filiale gearbeitet?
Nicht als Barista. Als Büromensch. Remote Work, sozusagen.
Wann immer man in eine Starbucks Filiale geht, sieht man viele arbeitende Menschen. Den Laptop auf dem Tisch oder dem Schoss. Fläzend auf einem gemütlichen Sofa, den «Latte» in der Hand.

Aber wieso zieht dieses Konzept Menschen dermassen an? Wir haben professionelle Büros, Work Lounges, Home Office Arbeitsplätze. Wieso also soll in einem lauten und vollgestopften Café gearbeitet werden?

Sind wir einfach Heuchler?

Es ist schon komisch. Weniger Sitzen. Mehr Bewegung. Keine laute Umgebung. Das alles sind ergonomische Massnahmen, die auch wir, die JOMA, predigen. Quasi das Gegenteil von der «Starbucks work experience».

Und doch ziert seit Neustem ein "rosa-rotes" Loungesofa unsere Ausstellung. Sind wir einfach Heuchler?

Das Starbucks-Phänomen in Schweizer Büros

Der Mensch ist ein soziales Tier. So schön ein Home Office auch sein kann, wir arbeiten gerne auch mal in Gruppen. Nicht mit Gruppen. In Gruppen. Es gibt sogar ein ganzes Konzept, dass sich «Body Doubling» nennt. Es bedeutet, dass jemand mit Ihnen im Raum ist und arbeitet. Aber jeder arbeitet für sich. Gewissen Menschen hilft nämlich die blosse Anwesenheit anderer dabei, sich besser zu fokussieren. Dasselbe gilt für Geräusche. Eine ruhige Umgebung ist zwar wichtig, aber es gibt gewisse Geräuschkulissen, die unser Hirn gezielt ausblendet. Wie zum Beispiel die Geschäftigkeit in einem Café. Diese kreiert eine Art «White Noise», das uns hilft, uns sogar besser zu konzentrieren als bei kompletter Ruhe. Starbucks Filialen bieten genau das. Plus, bequeme Sofas. Eine neue Umgebung. Die Definition von «NewWork», sozusagen.

Café oder Büro? Wieso nicht beides?

Also nein, wir sind keine Heuchler. Denn modernes Arbeiten heisst zum Beispiel auch, sich eben solche «Café-Ecken» auch auf der Bürofläche zu schaffen. Wenn Teams die Möglichkeit haben, sich zwischen diversen Flächen und Konzepten zu bewegen, schafft das nicht nur mehr Raum für Zusammenarbeit und Kreativität, sondern bewegt Menschen auf einer anderen Ebene. Weg vom fixen Sitz-/Stehtisch, hin zum Loungesofa, wieder zurück zum Bildschirm… Die beste Arbeitshaltung ist eben immer die nächste.