Worauf Sie beim Kauf eines Sitz-/Stehtisches achten sollten
10 Tipps vom Experten
Sie planen, sich einen höhenverstellbaren Schreibtisch anzuschaffen? Gratulation! Diese Entscheidung bringt Ihnen mehr Gesundheit und ist die optimale Prävention gegen fiese Bürokrankheiten. Ausserdem fördert die Bewegung im Alltag die Durchblutung im Gehirn und lässt Sie konzentrierter arbeiten.
Die Angebote sind zahlreich. Doch was ist wirklich zu beachten beim Kauf eines Sitz-/Stehtisches? Unsere Einrichtungsberater haben sich zusammengesetzt und für Sie die 10 wichtigsten Tipps zusammengetragen.
Tipp Nr. 1: Verstellung in einer Sekunde
Wir empfehlen: Handverstellung vor Motor. Keine Angst, wir meinen damit nicht die guten alten Kurbelmodelle, sondern die mit Gasfeder unterstützten Handschnellverstellung. Ein solcher Tisch ist in 1 Sekunde von Sitz- auf Stehhöhe gebracht. Gibt es nicht? Natürlich. Wir haben es hier für Sie verfilmt.
Die Vorteile der Handschnellverstellung:
- In einer Sekunde von Sitz- auf Stehhöhe
- Funktionieren unabhängig vom Strom
- Viel leiser als motorische Tische
- Durch die Schnelligkeit und den leisen Betrieb benutzen Sie den Tisch intuitiver, spontaner und somit auch öfters
Übrigens gilt es hier noch zu erwähnen, dass man bei motorischen Tischen den Knopf gedrückt halten muss, bis er hochgefahren ist. Sie können nicht den Knopf drücken und sich eine Tasse Kaffee holen, währenddem der Tisch hochfährt. Dies ist seit einigen Jahren aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt.
Tipp Nr. 2: Gewichtsausgleich
Ein Sitz-/Stehtisch mit Motor fährt und fährt und hebt das Gewicht, das Sie darauf liegen haben, hoch. Bei einem Schreibtisch mit intelligenter manueller Verstellung, macht das ebenfalls der Tisch für Sie.
Wie das? Bei unseren Schreibtischen geschieht das durch eine Zugfeder, die in einer Quertraverse liegt. Durch an- oder entspannen dieser Zugfeder kann die Mechanik des Sitz-/Stehtisches so angepasst werden, dass sie im Bereich von 0 – 40 kg die Arbeit für Sie erledigt. Das Resultat ist ein perfekt ausbalanciertes System, bei dem Sie jeweils bloss die Bewegung initiieren müssen.
Tipp Nr. 3: Stabilität
Es lohnt sich, einen Tisch vor dem Kauf live zu testen! Lassen Sie den Tisch ruhig mal auf die für Sie geeignete Stehhöhe und rütteln Sie mal ordentlich daran (mit Vorsicht, aber ordentlich). In der tiefsten Position ist (fast) jeder Tisch stabil, fährt er seine langen Beine aus, sieht es vielleicht plötzlich anders aus in Sachen Standhaftigkeit.
Tipp Nr. 4: Nachhaltigkeit / Unterhalt
Eine manuelle (mechanische) Verstellung ist nachhaltiger als motorische Versionen. Diese lässt sich auch nach Jahren kostengünstig einstellen oder gegebenenfalls reparieren.
Bei der Motorverstellung ist die elektronische Steuerung meistens der Schwachpunkt. Wenn diese nach Jahren ausfällt, ist vielfach genau diese Steuerungs-Generation nicht mehr lieferbar. Wenn man Glück hat, kann eine Nachfolge-Steuerung auf das alte Tischmodell programmiert werden. Hier sprechen wir von einem Kostenaufwand von ca. CHF 500 – 1‘000.- nach aktuellem Preisstandard.
Tipp Nr. 5: Die perfekte Höhe? Programmierung und Memory-Funktion
Falls Sie noch immer an einem motorischen Tisch herumstudieren kann einer der Gründe sein, dass Sie ihre «perfekte» Stehhöhe fix einprogrammieren und somit immer wieder auf Knopfdruck finden wollen.
Das Paradoxe daran ist, dass ihre perfekt ausgemessene Höhe immer wieder eine andere ist. Denn wir orientieren uns grob am Mass vom Boden zum Ellbogen. Wie hoch stehen Sie? Wie hoch sind die Sohlen oder Absätze Ihrer Schuhe heute, wie hoch morgen? Fühlen Sie sich froh und aufgestellt oder eher in sich geknickt? Morgens sind sie einige Zentimeter grösser als am Abend, weil die Bandscheiben über den Tag an Flüssigkeit verlieren. Ihre perfekte Stehhöhe ändert sich andauernd.
Hinzu kommt, dass wir wollen, dass Sie den Tisch immer wieder mal anders stellen. Selbst wenn Sie mal die Unterarme flach auf den Tisch ablegen wollen: Tun Sie es! Keine Haltung ist schlecht, solange Sie nicht zur Dauerhaltung wird. Die beste Arbeitshaltung ist immer die nächste. Wir nennen das auch «Wohlfühlergonomie».
Tipp Nr. 6: Auf Tischgrösse und Platzverhältnisse achten
Wie viel Platz haben Sie eigentlich in Ihrem Büro? Damit meine ich nicht nur die Tischbreite, sondern vor allem auch die Tiefe des Tisches. Ab einer Bildschirmgrösse von 22 Zoll wird eine Tischtiefe von 90 cm empfohlen.
Nehmen Sie einen Doppelmeter oder ein Massband zur Hand und messen Sie die Diagonale Ihres Bildschirmes. Das Ergebnis rechnen Sie durch 2.54. Et voilà, nun kennen Sie die Zollgrösse Ihres Monitors!
Doch natürlich ist auch die Tischbreite relevant. Hierzu sollten Sie sich mal Gedanken machen, was denn alles auf dem Tisch Platz finden muss. Sind Sie der spartanische Typ, dem Laptop und Maus genügen oder gehören Sie zu dem Schlag Mensch, der seinen Drucker, Fotos von Familie, Haus & Hund, und Telefon, Tacker und Teetassenwärmer draufpackt? Haben wir alles schon gesehen in den vergangenen 43 Jahren. Überlegen Sie sich also vorher, wie viel Platz Sie sich im Raum für den Tisch „leisten“ können und wie viel Sie minimal benötigen.
Als nächstes – und das wird leider oft vergessen – schauen Sie mal nach hinten. Wie viel Raum können Sie nach hinten noch für sich beanspruchen? SUVA empfiehlt mindestens einen Meter. Den brauchen Sie auch, wenn Sie sich mal in Ihrem Bürostuhl etwas zurücklehnen wollen oder wenn Sie einigermassen komfortabel aufstehen möchten. Bei höhenverstellbaren Bürotischen haben wir die Erfahrung gemacht, dass dieser eine Meter oft zu knapp bemessen ist. Wenn Sie nämlich stehend arbeiten, kann es sein, dass der Bürostuhl dann im Wege steht. Das gute Sitzmöbel soll doch aber nicht zur Stolperfalle werden. Darum empfehlen wir: Rechnen Sie von der Tischkante weg ruhig 1.2 Meter ein, so sind Sie auf der sicheren Seite.
Übrigens, bei einem Sitz-/Stehtisch sollten Sie auch immer 2.5 cm Abstand zu sämtlichen angrenzenden Möbeln einhalten. Ihre Finger werden es Ihnen danken…
Tipp Nr. 7: Farb- und Materialwahl
Farben und Materialien, darüber werden Emotionen verkauft. Beides ist Geschmackssache. Lassen Sie mich nur so viel dazu sagen:
Farben: aus ergonomischer Sicht halten Sie sich bei der Wahl der Tischplattenfarbe am besten an ein mittleres Grau. In zahlreichen Tests wurde ermittelt, bei welchem Farbton denn das Auge am wenigsten ermüdet. Als Sieger ging das sogenannte Lichtgrau hervor.
Unauffällig, nicht zu dunkel und nicht zu hell, zugegebenermassen auch eher unspektakulär. Aber durchaus erfolgreich. Jahre, wenn nicht Jahrzehntelang wurden Büros in aller Welt im lichtgrauen Farbton eingerichtet und mit passenden (oder unpassenden) Accessoires aufgepeppt.
Expertenrat zum Thema Farbwahl: Wählen Sie für grosse Flächen lieber dezente Farben aus und setzen Sie Akzente mit Bildern und Dekorationsgegenständen. So behalten Sie mehr Flexibilität in der Gestaltung und können auch mal kurzerhand einen neuen Stil in Ihr Büro bringen, ohne das gesamte Mobiliar auszuwechseln.
Tatsächlich ist es so, dass bei dunklen Tischoberflächen unsere Augen stärker ermüden, da der Kontrast zwischen der Oberfläche und dem weissen Papier zu stark ist. Dies müssen die Augen dann permanent ausgleichen. Wieso also nicht gleich eine weisse Tischplatte nehmen? Weil eine weisse Oberfläche unter Umständen schon wieder zu hell für unser Auge ist, was sehr unangenehm sein kann. Und wer arbeitet noch mit Papier? Mehr Büromenschen, als Sie denken mögen, liebe Leserin, lieber Leser. Doch das papierlose Büro rückt näher…
Materialien: Echtholzfurnier, Melaminharz, Glas, Linoleum, Massivholz, Leder, … es wäre bald einfacher aufzuzählen, welche Materialien nicht als Tischoberfläche dienen. Lassen Sie sich auf jeden Fall beraten zu Themen wie Kratzbeständigkeit und Pflege. Machen Sie Preisvergleiche zwischen den einzelnen Varianten. Eine echtholzfurnierte Platte fühlt sich wunderbar an, ist preislich jedoch höher als eine einfache Kunstharzplatte. Glas fühlt sich oft kalt an, was sehr unangenehm sein kann, wenn man die Unterarme beim Schreiben auf der Platte auflegt.
Doch auch andere Faktoren sollten Sie berücksichtigen. So sehen verchromte Tischbeine zwar sehr schick aus, doch sind sie zum einen sehr anfällig auf Flecken und Fingerabdrücke, zum anderen ist ihre Herstellung alles andere als umweltfreundlich.
Tipp Nr. 8: Zubehör: Elektrifizierung & Kabelmanagement
Auf so einem Bürotisch finden sich ja immer auch einige elektrische Geräte wieder: Bildschirm, Laptop, Telefon, Handyladekabel, und und und… All diese Kabel wollen dann auch sauber zur Steckdose geführt werden. Es sieht weder schön aus, noch ist es besonders sicher, wenn diese alle irgendwie lose von Punkt A nach B hängen. Und bedenken Sie dabei: Sie kaufen einen höhenverstellbaren Arbeitstisch, das heisst, die Kabel müssen auch eine gewisse Länge haben. Am meisten hat es sich unserer Erfahrung nach bewährt, wenn Sie in eine Kabelwanne investieren, die gross genug ist, um den ganzen Salat plus Steckerleiste aufzubewahren. So sind es schlussendlich ein, maximal zwei Kabel, die in einer dafür vorgesehenen "Schlange" geführt den Weg vom Schacht bis zur Steckdose machen.
Den Weg von der Kabelwanne zur Tischplatte kann dann ganz unterschiedlich gestaltet werden: zum Beispiel mit Kabeldurchlassdosen, die in die Tischplatte gebohrt werden. Dann müssen Sie sich aber schon vorher klar machen, wo die Durchlässe am meisten Sinn machen und wie viele Sie brauchen. Manche Tischmodelle kommen mit Schiebeplatte. Das heisst, Sie können die Platte durch Betätigen eines Hebels leicht nach vorne schieben, alle Kabel verstauen und sie dann über die Tischkante nach oben führen. Wenn Sie den Tisch an eine Wand stellen oder es Ihnen schlichtweg egal ist, wie die Kabel verlaufen, können Sie auch einfach über die Tischkante führen und runterbaumeln lassen. Die Ästhetin in mir seufzt bei dem Gedanken ganz tief, aber es ist ja Ihr Büro.
Tipp Nr. 9: Tisch live anschauen und testen, nicht ab Prospekt kaufen
Auch wenn wir uns wiederholen, testen Sie ein solches Produkt unbedingt vor dem Kauf! Lassen Sie sich weder von Schnäppchen noch von sonstigen Argumenten beeindrucken. Sie tätigen immerhin eine nicht zu vernachlässigende Investition und diese sollte wohlüberlegt sein. Testen Sie also den Tisch auf Stabilität, spüren Sie, welche Oberfläche Ihnen am ehesten zusagt und pröbeln Sie rum mit der Verstellmechanik: rauf, runter, rauf, runter, rauf…
Tipp Nr. 10: Sich vom Experten beraten lassen
Sie haben irgendwo einen höhenverstellbaren Schreibtisch gesehen, der Ihnen zwar gefallen würde, aber eben doch nicht ganz passt? Dann lassen Sie sich von Profis beraten. Jede Wette, es gibt den Tisch in so vielen Ausführungen, dass bestimmt auch für Sie das passende Modell dabei ist. Über die verschiedenen Farben und die grosse Materialauswahl wissen Sie ja Bescheid. Es gibt auch höhenverstellbare Tische mit angewinkelten oder gar rechteckig abgewinkelten Plattenformen. Oder sonst ganz verrückte Formen. Und wenn es gar nicht passt, dann wird es eben passend gemacht.
Gute Einrichtungsberater*innen hören Ihnen zu und beraten Sie kompetent und lösungsorientiert. Fragen Sie auch ruhig nach einem Planungsvorschlag und Material- und Farbmustern zum Mitnehmen.
Ich hoffe, Sie sind jetzt gerüstet für den Kauf Ihres eigenen Sitz-/Stehtisches! Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns unter info@joma.ch oder rufen Sie uns an auf 052 365 41 11. Wir freuen uns, wenn Sie an den höhenverstellbaren Tischen in unserer Ausstellung rütteln (mit Vorsicht, aber ordentlich)!
Kommentare
Besten Dank für Ihre Anfrage. Unser Einrichtungsberater H. Leutert wird sich so rasch wie möglich bei Ihnen melden.
Bitte kontaktieren Sie mich betr. Sitz-Steh-Eckschreibtisch.
Besten Dank. S. Schweri
Guten Tag Herr Gisler! Ein Kundenberater wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen. Damit wir Ihre Anfrage schnellstmöglich bearbeiten können richten Sie bitte jede weitere Kommunikation an info@joma.ch oder rufen Sie uns an.
Ich habe Interesse an einem handverstellbaren Stehpult iMOVE-C 90 x 160 cm Platte Echtholz Buche. Können Sie mir grobe Angaben zum Preis machen? Dazu konnte ich auf ihrem informativem Internetauftritt keine Angaben finden.
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